1980 - 1985
1980
Das erste Funkgerät FuG 8b und 5 weitere tragbare Funkgeräte FuG 13 werden beschafft.
80 Feuerwehrdienstuniformen werden beschafft.
Die Firma Dräger hat den Auftrag, die Atemschutzübungsanlage mit einer Endlosleiter, einem Schlaghammer und einer Kriechstrecke samt Steuerungszentrale für diese Geräte auszubauen.
Auf Grund einer öffentlichen Ausschreibung erhält am 16.4.1980 das Staatliche Gesundheitsamt Saarlouis als günstigster Bieter den Auftrag, die Saarlouiser Feuerwehrleute zum Preis von 135,70 DM pro Person hinsichtlich ihrer Atemschutztauglichkeit nach G 26 zu untersuchen.
Die Jahreshauptübung findet im Rahmen der 150-Jahr-Feier des Löschbezirks Ost im Eisenwerk Fraulautern statt.
1981
Die Atemschutzwerkstatt wurde mit einem komplexen Prüfstand zur Wartung und Pflege aller Atemschutzgeräte der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis ausgestattet.
Nach Abschluss seiner Berufsausbildung steigt Reiner Quirin in die Jugendfeuerwehrarbeit des Löschbezirks Innenstadt ein.
Die Jahreshauptübung findet im Stadtteil Neuforweiler am Terrassenhaus St. Avolder Straße 9 statt.
Die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis war bei einem Großbrand bei der Firma Stixi in Bous eingesetzt.
Erstmals wird ein System-Feuerwehrschlüsselkasten der Firma Leicher beim Bekleidungshaus C&A, am Kleinen Markt, eingebaut. Die Firma Leicher richtet dazu ein "System Saarlouis" ein, d.h. die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis hat nur noch einen einzigen Tresorschlüssel für alle Objekte in Saarlouis in ihrem Besitz, die sich diesem Tresorsystem anschließen. Für die Feuerwehr erübrigt sich dadurch die Übernahme und die sichere Aufbewahrung zahlreicher Objektschlüssel. Denn diese werden dann in dem Tresor am Objekt selbst aufbewahrt. Das Ordnungsamt wird deshalb alle an die Brandmeldeanlage angeschlossenen Firmen veranlassen, einen Tresor dieses Systems in ihren Objekten einzubauen.
Der Kreisfeuerwehrtag findet vom 22.8. bis 23.8.1981 in Dillingen statt.
Ein Ford Granada Kombi wurde als neuer Kommandowagen in Dienst gestellt. Er hatte zugleich die Aufgabe eines Vorausfahrzeuges nach einem Muster der BF Hannover und war mit Pressluftatmer, C-Schlauch und C-Rohr, mit Brechwerkzeugen und mit Material für die 1. Hilfeleistung ausgestattet. Er führte mehrere Pulverlöscher zur Bekämpfung von Fahrzeugbränden in Tief- und Hochgaragen mit.
1982
In der Hauptversammlung am 18.7.1982 findet die Wahl des stellvertretenden Wehrführers statt.
Mit Schreiben vom 17.8.1982 untersagt der Innenminister des Saarlandes den Einsatz von Feuerwehren zu Tätigkeiten, die nicht zu den Aufgaben der Feuerwehr nach § 7 des Gesetzes über den Feuerschutz im Saarland gehören. Er weist nachdrücklich darauf hin, "dass die Feuerwehren nur zu Arbeiten herangezogen werden, die nach dem Gesetz über den Brandschutz im Saarland zum Aufgabenbereich der Feuerwehren gehören und nicht in unzulässige Konkurrenz zu Firmen der Privatwirtschaft treten."
In diesem Jahr wurde in großem Stil begonnen, die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis mit dem neuen bundeseinheitlichen Feuerwehrschutzanzug auszurüsten. Es werden 200 Stück neue Einsatzanzüge bestellt. Die Bestellung erfolgt personenbezogen, die erste Anprobe erfolgt im Löschbezirk Innenstadt am Montag, dem 23.8.1982 nach der Übung.
Die Jahreshauptübung findet bei der Firma Distributa in der Industriestraße statt.
Beim Kreis-Lehrgang für Atemschutzgeräteträger steht erstmals die neu eingerichtete Atemschutzübungsstrecke in der Feuerwache Innenstadt für die praktische Ausbildung zur Verfügung.
1983
Ein ELW des Katastrophenschutzes (VW-Bus) wird der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis vom Bund zur Verfügung gestellt. Er darf auch für Einsatzzwecke der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis ohne Katastrophencharakter eingesetzt werden.
Am 4.3.1983 verstarb plötzlich und völlig unerwartet im Verlauf einer Reha-Kur Oberbrandmeister Rudolf Beck im Alter von 56 Jahren. Rudolf Beck war ein überaus engagierter Feuerwehrmann, der seit 1948 im Dienst der Feuerwehr Saarlouis stand. Von 1972 bis 1978 war er stellv. Löschbezirksführer des Löschbezirks Innenstadt, von 1976 bis zu seinem Tode nahm er Funktion des Funkbeauftragten für die Feuerwehren des Landkreises Saarlouis wahr. In dieser Funktion hat er das gesamte Funk- und Alarmierungssystem im Landkreis Saarlouis konzipiert und aufgebaut. Insbesondere für die Feuerwehr Saarlouis trieb er das Funkwesen als zeitgemäße Form der Kommunikation im Feuerwehrdienst mit Elan und Fachkompetenz voran. Er war es, der in der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis als erster Freiwilligen Feuerwehr im Saarland ein computergestütztes Funkalarmsystem mit 3-Tonfolge-Ruf entwickelte. Als Alarmgeber diente dabei der damals weit verbreitete Homecomputer Commodore C64 mit programmierbarem Tongenerator und einem selbst entwickelten Alarmierungsprogramm in der Programmiersprache Basic, das die wahlfreie Alarmierung sämtlicher Alarmierungsschleifen im Landkreis Saarlouis zuließ. Für seine besonderen Verdienste war er mit dem Deutschen Feuerwehrehrenzeichen und dem Saarländischen Feuerwehrehrenzeichen, beide in Silber, ausgezeichnet worden.
Ende 1982 war durch verschiedene Vorkommnisse die für Feuerwehren lebensgefährliche Problematik von Askarelen im Brandfall erkannt worden. Askarele oder polychlorierte Biphenyle (PCB) oder bekannter unter dem Handelsnamen Chlophen wurden bis dahin wegen ihrer guten physikalischen, chemischen und brandschutztechnischen Eigenschaften (Unbrennbarkeit) verbreitet in der Elektrotechnik als Dielektrikum für Starkstromkondensatoren sowie als Isolier- und Kühlflüssigkeit in Transformatoren und Gleichrichtern eingesetzt. Erst jetzt war erkannt worden, dass Askarele im Temperaturbereich von 170 °C bis 700 °C Zersetzungsprodukte bilden (Dioxine, Furane), die wegen ihrer extremen Giftigkeit als Ultragifte bezeichnet werden. Vom Innenminister des Saarlandes wurden mit Schreiben vom 16.5.1983 umfangreiche Merkblätter zur gründlichen Information und Fortbildung der Feuerwehren herausgegeben und ein 3-stufiges Maßnahmenpaket zur Beseitigung der Gefahren PCB-haltiger Kühlmittel verfügt, das langfristig im Ersatz jeglichen PCBs durch ungefährliche Stoffe mündete. (Verfügungen und Merkblätter des Saarländischen Innenministers vom 16.5.1983, Az.: C7-4173-14)
Mit Verfügung des Oberbürgermeisters vom 15.6.1983 wird eine Forderung des Ministers für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen vom 9.12.1982 zur Durchführung der Strahlenschutzverordnung auch in Saarlouis umgesetzt: Zur Vorbereitung der Brandbekämpfung an Orten, an denen mit radioaktiven Stoffen umgegangen wird, sind Strahlenschutz-Erfassungsblätter und Strahlenschutz-Einsatzpläne für alle betroffenen Betriebe und Einrichtungen zu erstellen und für den Einsatz vorzuhalten.
Der Kreisfeuerwehrtag findet in Wallerfangen statt, 10 Mann der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis nehmen am Ehrenzug teil.
Die Jahreshauptübung findet bei der Schokoladenfabrik Poser im Stadtteil Fraulautern statt.
Der Träger der Feuerwehrunfallversicherung (GUV) teilt mit, dass Rundfahrten von Kindern und Zivilpersonen in Feuerwehrfahrzeugen nicht mehr versichert sind.
Mit Schreiben vom 16.12.1983 informiert das Innenministerium, dass durch den Verband der Chemischen Industrie ein Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem, kurz TUIS genannt, gegründet wurde. Eine ausführliche Arbeitsmappe wird gleichzeitig der Kreiseinsatzzentrale Saarlouis zur Verfügung gestellt. Bei Gefahrstoffunfällen können künftig bei TUIS Informationen zum betreffenden Gefahrstoff, zu entsprechenden einsatztaktischen Maßnahmen und im Notfall spezialisierte Einsatzkräfte angefordert werden.
1984
Die Bearbeitung aller Angelegenheiten der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis gehörte bisher in vollem Umfang zum Zuständigkeitsbereich des Ordnungsamtes (Amt 32) der Stadtverwaltung. Mit Verfügung des Oberbürgermeisters vom 16.1.1984 werden die folgenden Bereiche aus der Zuständigkeit des Ordnungsamtes ausgegliedert und dem Leiter des Betriebshofes (Amt 66) zugewiesen:
- Beschaffung der Feuerwehrfahrzeuge
- Betrieb und Unterhaltung der Einsatzleitstelle der Feuerwehr
- Dienst- und Fachaufsicht über die hauptamtlichen Bediensteten der Stadt bei der Feuerwehr.
In der Hauptversammlung am 18.3.1984 wird der bisherige Wehrführer Rudolf Quirin zum dritten Mal zum Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis gewählt.
Am 19./20. Mai 1984 führte der Löschbezirk Innenstadt einen zweitägigen Tag der offenen Tür besonderer Art und mit besonderem Qualitätsanspruch durch. Die Selbstdarstellung der Feuerwehr. bei solchen Tagen üblicher Zweck, trat diesmal zugunsten von umfassender Information der Bürger zum Vorbeugenden Brandschutz im häuslichen Bereich in den Hintergrund. Dies verkündete auch das gewählte Motto: "Die Feuerwehr hilft – vorbeugen musst Du".
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung gab es eine bisher einmalige Aktion. Für die Gestaltung des Hauptwerbeträgers, des Plakates also, wurde in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für Design, mit Herrn Professor Adt, und der Kreissparkasse Saarlouis als Sponsor bereits im Oktober 1983 ein Wettbewerb zu dem Motto des Tages ausgeschrieben. Im März 1984 wurden die Entwürfe von einer 7-köpfigen Jury prämiert und im Mai 1984 in einer Dauerausstellung in der Schalterhalle der Kreissparkasse der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei der Eröffnungsfeier dieser Ausstellung überreichte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Herr Dr. Fery, in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste das Preisgeld von 1000 DM an Herrn Professor Adt.
Den Auftakt der eigentlichen Veranstaltung bildete am Samstag ein Symposium zum Thema Vorbeugender Brandschutz. Vor zahlreichen hochrangigen Ehrengästen aus dem ganzen Saarland sowie viel fachkundigem Publikum und Bürgern ging Löschbezirksführer Herrmann in seinem Vortrag auf die verschiedenen Ursachen der Entstehung von Bränden im privaten Bereich ein. Brandamtmann Benz von der Berufsfeuerwehr Saarbrücken referierte über Verhinderung von Bränden, Vorsorgemöglichkeiten und Notwendigkeiten von Rettungsregeln und die entsprechende Information der Bürger, Kriminalhauptkommissar David vom LKA berichtete über die vielfältigen Brandgefahren und die Ursachenermittlung nach Bränden.
Im Mittelpunkt des zweiten Tages standen dann Demonstrationen und Vorführungen. Hierbei wurden den zahlreichen Besuchern anschauliche Informationen zu den Themen Vorbeugen und Verhüten von Bränden vermittelt: Friteusenbrand, Kabelbrand, Handhabung von Feuerlöschern, u.v.m.
Es versteht sich vonselbst, dass an beiden Tagen auch das gastronomische Angebot nicht zu kurz kam.
Alarm-Empfänger von Telefunken, Typ E-Telesignal werden eingeführt.
Es wurde ein Ausschuss Einsatzplanung beim Löschbezirk Innenstadt eingerichtet, der gefährdete oder gefährliche Betriebe, Einrichtungen und Gebäude beging und danach Feuerwehrpläne erstellte, die dann auf dem Führungsfahrzeug mitgeführt wurden. Diese enorme, die Ehrenamtlichkeit im Grunde sprengende Arbeit wurde geleistet, weil es den Betreibern oder Besitzern solcher Gebäude noch nicht zur verpflichtenden Auflage gemacht werden konnte, der Feuerwehr solche Pläne zur Verfügung zu stellen.
Die Jahreshauptübung findet im Stadtteil Lisdorf im Betriebsgelände der Fa. Manstein, Provinzialstraße 73 statt.
Nachdem der Bund sich entschlossen hatte, alle bei den Gemeinden stationierten Sirenenanhänger zu verkaufen, wurde auch der Stadt Saarlouis am 30.10.1984 der hier stationierte Anhänger zum Kauf angeboten. Der Preis sollte voraussichtlich zwischen 150,- und 800,- DM liegen. Von der Feuerwehr wurde der Ankauf nachdrücklich unterstützt.
In diesem Jahr wurden u.a. 6 Atemschutzgeräte (300 bar) MA 33/300 und weitere 10 AS-Geräte Auer BD 81C-300 zum Preis von zusammen ca. 28.000 DM beschafft.
In diesem Jahr endete die 2. Amtsperiode des Löschbezirksführers Wolfgang Herrmann. In der Hauptversammlung am 4.12.1984 wird er mehrheitlich wiedergewählt. In der gleichen Hauptversammlung wird Hans Klein zum stellvertretenden Löschbezirksführer gewählt.
1985
Das erste im 2m-Band arbeitende Handfunkgerät, ein FuG 10a, wird eingesetzt.
Die Jahreshauptübung findet bei den Ford-Werken statt.
In diesem Jahr wurden u.a. zum Preis von ca. 20.000 DM eine Rettungsschere nach DIN 14751 (Hydraulik-Pumpenaggregat zum gleichzeitigen Betrieb von Schere und Spreizer), weiter 5 Pressluftatmer zum Preis von 9.500 DM sowie 10 Funkmelder Telesignal E für ca. 8.000 DM beschafft.
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