1938 - 1939
1938
Die Wehr erhält eine moderne Kreismotorspritze (KS 15) mit Vorbaupumpe und TS 8.
1939
Bei Ausbruch des Krieges verfügt die Innenstadt über einen aktiven Stamm von 54 Mann.
An Löschgeräten stehen zur Verfügung: die Kreis-Kraftfahr-Motorspritze (KS 15) mit einer fest eingebauten Vorbaupumpe, eine Kleinkraftspritze nebst ca. 500m B-Schläuchen und etwa 1200m C-Schläuchen, ferner eine fahrbare Saug- und Druckspritze.
Der Führer der Feuerwehr der Innenstadt, Oberbrandmeister Fritz Levacher, wird in den ersten Tagen der Mobilmachung eingezogen.
Am ersten Tage der Mobilmachung besteht der Feuerschutz der Innenstadt aus einem Kommando mit der Kreismotorspritze mit der Bezeichnung "Feuerlöschpolizei des Kreises Saarlautern".
Sowohl Offiziere als auch Mannschaften werden dienstverpflichtet und unter dem direkten Befehl der oberen Landesbehörde in der Holtzendorff-Kaserne kaserniert.
Kreisfeuerwehrführer ist der ehemalige Branddirektor von Saarlouis, Adolf Marx.
Die dienstverpflichtete Saarlouiser Einheit wird am 01.09.1939 nach Koblenz in Marsch gesetzt und bildet bis zum 06.09. Zivilpersonen in der Brandbekämpfung aus, kehrt danach nach Schmelz-Bettingen zurück, bleibt dort drei Wochen um dann endgültig nach Saarwellingen verlegt zu werden und den Feuerschutz des Restkreises Saarlautern zu übernehmen.
Außer zu Brandeinsätzen und Bergungsarbeiten wird die Löschgruppe auch zum Auspumpen von Stellungen und Bunkern des Westwalles eingesetzt.
Beim Brand eines jüdischen Hauses in Saarwellingen drängen einige Bürger darauf, das Haus abbrennen zu lassen. Dies wird von der Saarlouiser Feuerwehrführung energisch abgelehnt und nach dem Löschen des Brandes bleibt bei den verängstigten Bewohnern ein Brandschutz zurück.
Die (Freiwilligen) Feuerwehren behalten das blaue Tuch des Rockes bei, bei der Feuerschutzpolizei wird 1939 die grüne Uniform der Ordnungspolizei eingeführt, jedoch mit schwarzem, später dunkelbraunem Besatz- (Kragen, Ärmelaufschläge, Mützenband) und karmesinrotem Abzeichentuch (Biesen).
Uniformbeispiel für einen Oberfeuerwehrmann der (Freiwilligen) Feuerwehr.
In Abweichung zur Vorschrift von 1934 sind karmesinrote Biesen entlang des Kragens, der Knopflochleiste und der Ärmelaufschläge eingeführt worden.
Außerdem trägt man ein Ärmelabzeichen auf dem linken oberen Rockärmel.
Für die Herstellung dieses Rockes eines Obertruppmannes werden hochwertige Kamm- oder Trikotstoffe verwendet. Verschlossen wird dieser Rock mit 8 grob gekörnten aluminiumfarbenen Knöpfen, welche gleichmäßig entlang der Paspelierung angebracht sind. Zum Verschließen der Kragenpartie werden zwei verdeckte Haken und Ösen verwendet. Auf der Rückseite sind zusätzlich zwei eingenähte Koppelknöpfe angebracht, welche zur Fixierung eines Leibriemens dienen.
Die Paspelierung und die Abzeichen sind in karmesinroter Farbe gefertigt. Im Innenfutter wird zusätzlich ein Haken für die Befestigung eines Feuerwehrseitengewehres angebracht, welches bei Bedarf durch die Seitentasche herausgeführt werden kann. Die Ärmelenden bestehen aus Stulpen, welche ebenfalls mit einer karmesinroten Paspelierung versehen sind.
Mannschafts-Ärmelabzeichen in rot der Feuerwehr, welches auf dem linken oberen Rockärmel getragen wird.
Es ist eigentlich das Polizeiabzeichen.
Oberhalb des Abzeichens ist der Ortsname angebracht.
Ab 1943 werden die Ortsnamen wegen der Feindaufklärung entfernt.
Ab Brandmeister ist das Abzeichen silbern und immer ohne Ortsnamen.
Die linke Abbildung zeigt das Mützenabzeichen der Feuerwehren und der Polizei, wie es auch der Kreisfeuerwehrführer auf dem Foto trägt.
Dienstgradabzeichen Schulterstücke (Runderlass vom 27.12.1939)
Dienstgradabzeichen der Freiwilligen Feuerwehren gemäß Runderlass des RmdI vom 27.12.1939.
Nun werden bei den Freiwilligen Feuerwehren Funktionsbezeichnungen als Dienstgradbezeichnungen verwendet, bei der Feuerschutzpolizei hingegen Polizeidienstgrade.
Die Schulterstücke sind mit karmesinrotem Abzeichentuch unterlegt, das Besatztuch schwarz, Sterne bis zum Haupttruppführer silbern und darüber goldfarbig, wie dies auch bei der Feuerschutzpolizei der Fall ist.
Im Gegensatz zu dieser sind die Aluminiumplattschnüre schwarz durchwirkt.
Für die Berufsfeuerwehren werden 1940 die Dienstgradbezeichnungen der Schutzpolizei mit dem Zusatz "FSchP" (Feuerschutzpolizei) übernommen. So wird z.B. der Oberfeuerwehrmann zum "Oberwachtmeister der FSchP" und der Oberbrandmeister zum "Leutnant der Feuerschutzpolizei".
Ab 1943 werden dann auch die Dienstgradbezeichnungen von Freiwilliger und Berufsfeuerwehr vereinheitlicht (z.B. "Wachtmeister der Feuerwehr" entspricht Feuerwehrmann einer Freiilligen Feuerwehr oder "Wachtmeister der Feuerschutzpolizei" entspricht Feuerwehrmann einer Berufsfeuerwehr).
Feuerlöschbereitschaft Saarlouis-Saarwellingen 1939
Die Männer mit den Schirmmützen gehören zur Saarlouiser Feuerwehr.
Das Bild zeigt, dass man auch 1939 noch ältere Bekleidung und Helme aufträgt, jedoch versehen mit den neuen Dienstgrad- und Ärmelabzeichen.
Die Herren Brandmeister haben sich bereits die neue Helmmode geleistet.
Feuerlöschpolizei des Kreises Saarlautern
Beim nebenstehenden Bild handelt es sich um Angehörige der "Feuerlöschpolizei des Kreises Saarlautern", die aus dienstverpflichteten Mitgliedern der Feuerwehr Saarlouis und zwei dienstverpflichteten Angehörigen der Saarwellinger Feuerwehre besteht.
Ab 10.10.1939 untersteht diese Feuerlöschgruppe dem jeweiligen Abschnittskommandeur der Wehrmacht. Alle Offiziere und Mannschaften der Löschgruppe wurden mit einer gelben Armbinde mit Hoheitszeichen und Stempel dekoriert. Diese Binde musste ständig getragen werden und verpflichtete zu gegenseitiger Ehrenbezeugung zu Offizieren und Mannschaften der Wehrmacht und umgekehrt.
Die Dienstkleidung scheint, bis auf die fehlende Mützenkordel des Brandmeisters links, vorschriftsmäßig zu sein.
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