1962 - 1964

1962

Der Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Saarlouis findet in Siersburg statt.

Am 07.10.1962 findet die Jahreshauptübung am Kindergarten auf der Siedlung im Stadtteil Beaumarais statt.

Aus der Wehrführersitzung vom 04.12.1962 ist festzuhalten:

Die Fahne der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis soll dergestalt restauriert werden, dass aus den beiden vorhandenen alten Fahnen die Originalstickereien herausgelöst und auf neues Tuch übertragen werden sollen. Ein Angebot zu dieser Möglichkeit liegt vor.

Die Schokoladenfabrik Poser will eine direkte Alarmleitung zur Feuerwache Saarlouis herstellen. Es wird beschlossen, dass als Endgerät nur ein vollständiges Telefon in Frage kommt, das mit einer Starktonhupe gekoppelt ist.

1963

In der Wehrführersitzung am 16.01.1963 wird beschlossen, das Motorboot zur Feuerwehr Lisdorf zu geben. Im Übergabeschreiben muss vermerkt werden, das Motorboot "wurde bis auf Widerruf dem Löschzug IV zu Übungszwecken überlassen."

Da es offenbar Probleme mit dem Feuerwehrnotruf gibt, wird in der Wehrführersitzung vom 14.02.1963 beschlossen, von der Stadt zu verlangen, die bestehende allgemeine Notrufnummer 911 mehr in der Öffentlichkeit zu propagieren oder ggf. bei der Post eine eigene Feuerwehrnotrufnummer zu beantragen.

Zur Dokumentation von Einsätzen soll ein Fotoapparat und ein Blitzgerät beschafft und auf einem Fahrzeug mitgeführt werden.

Die allgemeine Unfallversicherung tritt jetzt auch bei Unfällen von Jungfeuerwehrmännern ein. (Zu dieser Zeit ist die Saarlouiser Jugendfeuerwehr noch als Vorläufer der offiziellen Deutschen Jugendfeuerwehr einzustufen.)

Es werden neue Funktionsabzeichen als Ärmelabzeichen auf dem linken Unterarm der Uniform eingeführt: Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Abzeichen und ihre Bedeutung:

Anmerkung: Die Brandmeister und Oberbrandmeister tragen die Streifen zusätzlich zu den Dienstgradabzeichen.

Ärmelabzeichen (Funktion) Abbildungen zeigen Abzeichen Bedeutung: Feuerwehrmann mit Maschinistenlehrgang
Feuerwehrmann mit Maschinistenlehrgang
Ärmelabzeichen (Funktion) Abbildungen zeigen Abzeichen Bedeutung: Kraftfahrer
Kraftfahrer
Ärmelabzeichen (Funktion) Abbildungen zeigen Abzeichen Bedeutung: Kraftfahrer mit Maschinistenlehrgang
Kraftfahrer mit Maschinistenlehrgang
Ärmelabzeichen (Funktion) Abbildungen zeigen Abzeichen Bedeutung: Inhaber des Lehrganges der Stufe 1 (Gruppenführer)
Inhaber des Lehrganges der Stufe 1 (Gruppenführer)
Ärmelabzeichen (Funktion) Abbildungen zeigen Abzeichen Bedeutung: Inhaber des Lehrganges der Stufe 2 (Zugführer)
Inhaber des Lehrganges der Stufe 2 (Zugführer)

Am 13.07.1963 findet eine auf sehr hohem Niveau angesetzte gemeinsame Großübung von Feuerwehr, DRK und THW am Städtischen Krankenhaus Saarlouis statt. Bereitstellungsraum für alle beteiligten Hilfsorganisationen ist der große Parkplatz hinter dem Theater am Ring (heute steht dort das Hochhaus).

Am 05.09.1963 wird nachdrücklich der Antrag an die Stadt gestellt, die Feuerwache aufzustocken, um die beiden vorhandenen Wohnungen zu vergrößern und zwei zusätzliche Wohnungen zu schaffen. Begründung: Die vorhandenen Wohnungen sind für Familien mit Kindern zu klein. Ferner ist die Mehrbelastung durch die Vergrößerung des Fahrzeugparks, die Einrichtung von direkten Alarmleitungen von Großfirmen (von der Fa. Poser existiert sie schon, andere sind vorgesehen), das Auslösen aller Alarmsirenen und Weckerschleifen, usw. ist für nur 2 Familien nicht mehr zumutbar. (Anmerkung: Es bestand mietvertraglich festgeschrieben Präsenzpflicht für immer eine erwachsene Person, die die Notrufe entgegen zu nehmen, den Alarm auszulösen und die Feuerwache für die eintreffenden Feuerwehrmänner zu öffnen hatte. Auch waren mit den Wohnungen die Gerätewartpflichten verbunden.)

In der Wehrführersitzung am 28.09.1963 wurde beschlossen, aus Mitteln des Nachtragshaushaltes für jeden Löschzug ein Funkgerät zu beschaffen, um im Einsatzfall jederzeit mit der Wehr Saarlouis in Verbindung terten zu können.

Am 10.11.1963 findet die Jahreshauptübung an der Schule im Stadtteil Picard statt.

Ab diesem Jahr werden Ehrungen und Beförderungen nur noch gesamtstädtisch am Tag der Hauptübung vorgenommen.

1964

Aus der Wehrführersitzung vom 10.05.1964 geht hervor:

Kreisbrandmeister Hoffmann (Dillingen) ist von seinem Amt zurückgetreten. Die Geschäfte führt kommissarisch Hauptbrandmeister Lahminger (Saarlouis) weiter.

Von der Landesregierung ist vorgesehen, 2 Notstromgeneratoren 40 kVA im Landkreis Saarlouis zu stationieren, einen davon in Saarlouis.

Vom Landesfeuerwehramt wurde aus Umweltschutzgründen ein Verwendungsverbot für Tetralöscher (Löschmittel ist Tetrachlorkohlenstoff) ausgesprochen. Alle Tetralöscher sind durch Trockenlöscher (Pulver) zu ersetzen.

Für die Jugendfeuerwehr Saarlouis wird das Mindestalter auf 14 Jahre festgelegt. Mit 16 Jahren sind die Jugendlichen "in den aktiven Dienst einzubauen".

Am 11.06.1964 übergibt HBM Lahminger kommissarisch die Geschäfte des Amtswehrführers für Saarlouis an Obm. Günther Flasche.

Vom 27. bis 28.06.1964 findet der Kreisfeuerwehrtag des Kreises Saarlouis in Schwarzenholz statt.

Fahrzeug-Funkgeräte vom Typ Telecar Rö werden eingeführt.

Im Juli 1964 wird ein neues LF 16-TS der Marke Magirus in Dienst gestellt, das das alte LF ersetzen soll. Es besitzt eine eingebaute, heckseitig zu bedienende Pumpe 16/8 und führt zusätzlich eine eingeschobene Tragkraftspritze 8/8 mit.

Blumengeschmücktes LF 16, davor eine Gruppe Saarlouiser Feuerwehrmänner in Arbeitsuniform
So wurde das neue Fahrzeug bei der Ankunft in Saarlouis empfangen. Werner Meiser und Wolfgang Herrmann (in Zivil) hatten das Fahrzeug in Ulm abgeholt.
Seitenansicht des neuen LF 16 (Bild 2005 LF16 nach Umbau zu GW Material)
LF 16-TS (Foto 2005 mittlerweile zu GW-Material umgebaut leistet bis 2007 noch immer hervorragende Dienste)
geöffneter Bedienstand der eingebauten Pumpe im Heck des Fahrzeuges (Bild 2005)
Der heckseitige Bedienstand der eingebauten Pumpe

In der Wehrführersitzung vom 06.09.1964 werden folgende Beschlüsse gefasst:

In Zukunft werden 80 % der verfügbaren Gelder zur Beschaffung von Uniformen verwendet.

Es werden je zwei Sauerstoffschutzgeräte für die Löschzüge Roden, Lisdorf und Beaumarais beschafft.

Für die Lehrgangsteilnahme an Lehrgängen in Saarbrücken (Anmerkung: vermutlich bei der BF (Berufsfeuerwehr), da die Landesfeuerwehrschule noch nicht wieder eingerichtet ist) wird der folgende Verfahrensbeschluss gefasst: "Vor Besuch der Lehrgänge müssen die Männer das Geld für die Verpflegungskosten abholen. Der Teilnehmer hat vor Antritt des Lehrganges einen Verpflegungskostenbeitrag 3,65 DM pro Tag zu zahlen. Am besten legt die Kameradschaftskasse das Geld vor, der Mann reicht dann nach dem Kursus zusammen mit seiner Fahrkarte die Quittung von Saarbrücken bei der Stadt ein und erhält dann alles zusammen zurück."

Die DL 25 ist nur ganz beschränkt einsatzfähig, da die Sicherheit der Aufrichtspindel nicht mehr garantiert werden kann.

Die Jahreshauptübung findet bei den Firmen Meguin und Poser im Stadtteil Fraulautern statt.

In der Wehrführersitzung am 04.10.1964 wird Obm. Günther Flasche einstimmig als nachfolgender Amtswehrführer für Saarlouis vorgeschlagen. Ebenso wird OBM. (Oberbrandmeister) Seidel, Lisdorf, einstimmig als Vertreter gewählt. Beide Vorschläge bedürfen noch der Bestätigung durch den Bürgermeister.

Der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis wird vom Bund im Rahmen des zivilen Bevölkerungsschutzes ein Sirenenanhänger zugewiesen. Auf diesem Anhänger ist eine große Luftschutzsirene montiert, die alle Sirenenprogramme (Luftschutz- und Feueralarm) ablaufen lassen kann. Ferner ist auf dem Anhänger eine Lautsprecheranlage zur Durchsage von Warnmeldungen an die Bevölkerung installiert. In seinem Innern führt der Anhänger einen von einem Zweitaktmotor angetriebenen Generator zur Erzeugung der benötigten elektrischen Energie mit.

Der Sirenen-Lautsprecher-Anhänger steht in der Feuerwache Saarlouis-Innenstadt
Der Sirenen-Lautsprecher-Anhänger