1996 - 2000
1996
Am 4.9.1996 verstarb der Ehrenwehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis Hauptbrandmeister a.D. Rudolf Quirin. Er war von 1948 bis 1988 vierzig Jahre lang aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis. Von 1972 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1988 prägte er als Wehrführer die Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis. Moderne Fahrzeugausstattung, funktionsgerechte Feuerwachen, zeitgemäße Strukturen des abwehrenden Brandschutzes in Saarlouis waren die Schwerpunkte seines Wirkens. Als stellvertretender Brandinspekteur stand er jederzeit auch den Wehren des Landkreises Saarlouis zur Verfügung.
Rudolf Quirin war ein äußerst engagierter Feuerwehrführer, dessen Wirken die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis und ihr gesellschaftliches Ansehen nachhaltig geprägt hat. Für sein Wirken hatte er die höchsten Feuerwehrauszeichnungen erhalten, vor allem aber das Bundesverdienstkreuz.
1997
Am 11.1.1997 wird ein 347.000 DM teurer Gerätewagen Gefahrgut der Kategorie 1 (GW-G 1) an die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis übergeben und beim Löschbezirk Innenstadt als Bestandteil des Gefahrstoffzuges stationiert. Er ist nach modernstem Stand der Technik ausgestattet für alle Öl- und Gefahrguteinsätze, auch in ruhenden und fließenden Gewässern. Dazu kommt eine umfangreiche Spezialausstattung, inklusive Stromerzeuger, Flutlichtmast, luftbetriebner Gefahrstoffpumpen und Werkzeugen und Kompressor. In den Ansprachen wurde deutlich, dass sich die Feuerwehr Saarlouis bereits 1970 mit der Beschaffung eines damals völlig neuartigen Ölalarmfahrzeuges auf die zunehmenden Transporte umweltgefährdender und giftiger Substanzen eingerichtet hatte. Jetzt werde "als vorläufige Krönung" dieser Entwicklung der 27 Jahre alte RW-Öl durch ein modernes Gefahrgutfahrzeug ersetzt. Zu einer ausführlichen Beschreibung des Fahrzeuges klicken Sie hier.
Die Kreisstadt Saarlouis erklärt mit Schreiben vom 12.3.1997 ihr Einverständnis mit der von Kreisbrandinspekteur Kuhn vorgeschlagenen Erweiterung der Atemschutzübungsanlage. Die Stadt Saarlouis ist auch bereit, die Planung und Bauleitung (gegen Honorar) zu übernehmen. Die veranschlagten Gesamtkosten von ca. 68.000 DM sollen aus Mitteln der Feuerschutzsteuer finanziert werden. Im Einzelnen soll ein zweiter Raum der bestehenden Anlage vorgebaut werden, der geordnete Umkleide- und Ruhemöglichkeiten bieten und eventuell diejenigen Trainingsgeräte aufnehmen soll, die nicht in vernebelter Umgebung genutzt werden müssen. Auch muss die vorhandene Lüftungsanlage des Übungsraumes, insbesondere die Notentlüftung, entsprechend den Vorgaben des GUV für das Saarland und der DIN 14093, Teil 1, Absatz 4.2.8 aufgerüstet werden.
Am 22.11.1997 wird das sog. Pulverkomponenten-Fahrzeug zum Gefahrstoffzug des Landkreises Saarlouis bei der Feuerwehr Saarlouis in Dienst gestellt. Dieses hochspezialiserte Fahrzeug, in der Fachsprache TroLF 2000 genannt, kostete knapp 312.000 DM und wurde zu 70 % vom Land und zu 30 % vom Landkreis Saarlouis finanziert. Da das Land drei solcher Fahrzeuge beschafft (auch FF St. Wendel und BF Saarbrücken) erstreckt sich der Einsatzbereich des bei der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis stationierten Fahrzeuges auf die beiden Landkreise Saarlouis und Merzig-Wadern.
Das Fahrzeug verfügt über 2000 kg Löschpulver in 2 Tanks je 1000 kg und einen Pulverwerfer, eine 120 kg Kohlendioxid-Löschanlage sowie diverse Pulver- und CO2-Handfeuerlöscher, dazu Hitzeschutzanzüge und Atemschutzgeräte. Es wird bei der Gefahrstoffgruppe des Löschbezirks Ost stationiert.
Bei gleicher Gelegenheit wurden zwei baugleiche Mannschaftstransportfahrzeuge des Typs Ford Transit (Preis zusammen ca. 90.000 DM) den Löschbezirken Innenstadt und Ost als Ersatz für die ausgemusterten Fahrzeuge übergeben.
1998
Im Städtischen Haushalt 1998 ist ein neuer ELW 1 für den Löschbezirk Innenstadt als Ersatz für den überalterten Ford Granada des Baujahres 1980 vorgesehen. Angedacht ist ein Fahrzeug des Typs Ford Galaxy für einen Preis von ca. 60.000 DM.
Bereits seit September 1997 gab es bei der SPD-Stadtratsfraktion unter dem damaligen Vorsitz von Manfred Heyer schon ziemlich konkrete Gedankenspiele über die Verlegung der Feuerwache Innenstadt an die St. Nazairer Allee auf eine etwa 100 m x 100 m große Freifläche zwischen der Erweiterten Realschule und den Tennisplätzen. Ein damals vom Wehrführer kurzfristig erstellter Entwurf eines Raumbedarfsprogramms vom 15.2.1998 schloss mit folgendem Absatz: "Da der angedachte Standort der Feuerwache außerhalb sämtlicher Wohngebiete der Innenstadt liegt, muss zur Gewährleistung verantwortbarer Ausrückezeiten (…) ein Wohngebäude mit mindestens 8 bis 10 Wohnungen für Feuerwehrangehörige in der Größenordnung "Ehepaar mit 2 Kindern" zu sozial verträglichem Mietzins der Feuerwache angegliedert werden….
Der Flächenbedarf nur für die Feuerwache bei mindestens z.T. zweigeschossiger Bauweise wird sich mindestens um 7500 m² bewegen, hinzu kommt die entsprechende Fläche für das notwendige Wohngebäude. Ich gehe davon aus, dass ein derartiger Neubau deutlich mehr als 10 Millionen DM kosten wird."
Mit Datum 1.4.1998 stellt der Fraktionsvorsitzende Herr Hayer für die SPD Stadtratsfraktion den konkreten Antrag an den Oberbürgermeister, ein Rettungszentrum in den Fliesen unter Einbeziehung von DRK und Polizei zu bauen. Als Hintergrund wurde u.A. die Verfügbarkeit wertvoller Ressourcen im Innenstadtbereich genannt: "Ich möchte darauf hinweisen, welches Entwicklungspotenzial im Kernbereich der Stadt Saarlouis freigesetzt werden würde, käme es zur Realisierung des zentralen Rettungsstandortes "In den Fliesen"."
Die Eigenbedarfstankstelle der Feuerwehr und des Betriebshofes auf dem Gelände der Feuerwache Innenstadt wurde stillgelegt, da die Umsetzung der aktuellen Mindestanforderungen der Technischen Regeln - Teilbereich Abfüllanlagen von Tankanlagen einen Investitionsbedarf in der Größenordnung von 350.000 DM erfordert hätte. Die Betankung der Dieselfahrzeuge der Feuerwehr wird fortan an der Tankstelle der Kreisverkehrsbetriebe erfolgen, die rund um die Uhr zur Verfügung steht, die Betankung der Benzinfahrzeuge wird an einer noch zu beauftragenden Saarlouiser Vertragstankstelle stattfinden.
1999
Die Jahrtausendwende 1999 -2000
Der Jahreswechsel 1999/2000, der Jahrtausendwechsel, beschäftigte die Feuerwehr auf allen Ebenen, vom Ministerium des Innern bis zur örtlichen Feuerwehr, schon mindestens während des ganzen 2. Halbjahres 1999. Nicht etwa wegen mystischer Weltuntergangsszenarien sondern ganz einfach deshalb, weil in restlos allen Lebensbereichen irgendwo Computer steuernd und schaltend integriert sind. Niemand wollte oder konnte ungeprüft sicher sagen, dass die Software all dieser Computer in der internen Datumsverwaltung den Wechsel der Zahlenfolge 19XX auf 2000 problemlos verarbeiten wird. Wo immer möglich wurden Systemprobeläufe zur Überprüfung der "Millenniumstauglichkeit" durchgeführt, von den Drehleitern über die Brandmeldeanlage bis zur Funktionserhaltung der Kreisalarmzentrale und der Feuerwache insgesamt. Wie ist zu verfahren beim problematischsten Ereignis, einem Generalstromausfall, wenn etwa auch die Pumpen der Wasserwerke ausfallen und dann in einem Brandfall das Löschwasser knapp wird? All diese Überlegungen mündeten in einer Vielzahl von Merkblättern, Handlungsanweisungen und Einsatzplänen, elektrische Tore wurden in der kritischen Phase offen gelassen, für die Kreisalarmzentrale wurde ein betriebsbereiter Notstromerzeuger samt Verkabelung der nötigsten Geräte und Einrichtungen bereit gestellt. Die Erhaltung der Handlungsfähig der Feuerwehr war vorrangiges Gebot. Denn zu der Millenniumsproblematik kam ja noch die Annahme, dass die Feuerwerke den mindestens 10-fachen Umfang einer "normalen" Silvesternacht mit allen damit verbundenen Risiken haben werden. Die Befürchtungen erwiesen sich, wie bekannt, schließlich als unbegründet, so dass sich in den ersten Stunden des neuen Jahrtausends allgemeine Entspannung einstellte. Eine Vielzahl von Handlungsanweisungen und Merkblättern können im Archiv der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis nachgelesen werden.
2000
Am 30.05.2000, dem Tag der Hilfsdienste innerhalb der Saarlouiser Woche 2000, wird ein neuer ELW der Marke Ford Mondeo von Oberbürgermeister Fontaine an Wehrführer Herrmann übergeben und offiziell bei der Feuerwehr Saarlouis in Dienst gestellt.
Rechts im Bild: Vor der Hauptbühne auf dem Großen Markt übergibt OB Fontaine den blumengeschmückten ELW an Wehrführer Herrmann
Im Rahmen der "Musiktage Saarlouis" gibt das "Classic Quintett", ein junges Bläserensemble aus Südtirol, am 19.08.2000 ein Konzert in der Feuerwache. Als Bühne dient die extra hierfür geschmückte Ladefläche des Florian Saarlouis 1/92 (LKW mit Ladekran) der Feuerwehr Saarlouis Löschbezirk Innenstadt.
Wehrführer Wolfgang Herrmann wird am 27.10.2000 im Theater am Ring im Rahmen einer Feier aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Er wird an diesem Tag 60 Jahre alt.
Oberbürgermeister Fontaine ernennt Herrmann zum Ehrenwehrführer der Kreisstadt Saarlouis.
Daneben wird er Ehrenmitglied der Feuerwehr der Partnerstadt Eisenhüttenstadt.
Reiner Quirin tritt das Amt des städtischen Wehrführers an.
Brandmeister Franz Josef Gerten wird am 10.12.2000 zum Löschbezirksführer und Brandmeister Bertram Weiter zu seinem Stellvertreter gewählt.
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