05.03.2005 Wohnhausbrand Bous

TLK im Einsatz Wohnhausbrand Bahnhofstraße Bous

Alarmzeit: 5:19

Ausgerückt: 5:24

Eingerückt: 11:19

Einsatzdauer: 06:00

Eingesetzte Fahrzeuge:

Lbz. Innenstadt:
ELW1 (Wehrführer), ELW1, ELW2 (TEL SLS), TLK 23/12, LF 16/20, GW-AS, LKW, MTF (Notfallseelsorger)

Freiwillige Feuerwehr Bous:
DLK 18/12, TLF 16/25

Freiwillige Feuerwehr Ensdorf:
LF 8, MTF

Freiwillige Feuerwehr Wadgassen Lbz. Wadgassen:
LF 16, RW, MTF

Freiwillige Feuerwehr Schwalbach:
MTF

Weitere ausgerückte Kräfte:
ELW (Kreisbrandinspekteur), ELW2(TEL Kreis), RTW, Polizei, DRK (Saarlouis)

Unsere Einsatzkräfte hatten kaum Zeit sich vom Technischen Hilfeeinsatz des Vortages (VU mit eingekl. Person) zu erholen, als wir am Morgen des 05.03.2005 (Samstag) zur nachbarschaftlichen Löschhilfe in Bous gerufen wurden.

Die Feuerwehr Saarlouis rückte um 5:19 zur nachbarschaftliche Löschhilfe, Unterstützung der Feuerwehren Bous und Ensdorf bei einem Wohnhausbrand im Heim für schwer erziehbare Jugendliche in der Bahnhofstraße in Bous aus.

In der Nacht hatten zwei 18-jährige Hausbewohner in ihren Zimmern Feuer gelegt und sind geflüchtet. Die beiden hatten vor der Tat einen Streit mit der Erzieherin, weil sie entgegen der Absprache erst nach 01.00 Uhr nachts von einem Ausgang nach Hause gekommen und zudem alkoholisiert waren. Laut Polizei erschienen die Jugendlichen zwei Stunden später erneut bei der Erzieherin und erpressten etwa 2.000 Euro Bargeld. Kurz nach ihrer Flucht wurde der Brand entdeckt, der sich von der ersten Etage rasch ins Obergeschoss ausbreitete. Das komplette Wohnhaus stand nach kurzer Zeit in Flammen. Eine 18-jährige Bewohnerin konnte von der Feuerwehr nur noch tot geborgen werden. Eine weitere schwer verletzte 17-Jährige wurde mit schweren Verbrennungen in eine Spezialklinik nach Ludwigshafen gebracht. Die junge Frau erlag am folgenden Montagnachmittag ihren schweren Brandverletzungen. Neben der Erzieherin waren noch sechs Jugendliche in dem Gebäude gewesen diese erlitten lediglich leichte Rauchvergiftungen.

Über TLK wurde ein Angriff über das Dach von der hinteren Hausseite gestartet. Des Weiteren unterstützten Trupps des Löschbezirks Innenstadt die Kameraden aus Bous und Ensdorf bei der Brandbekämpfung im Innenangriff. Der Gerätewagen Atem- und Strahlenschutz stellte die ausreichende Versorgung aller Einsatzkräfte mit Atemschutzflaschen und -geräten sicher (es wurden insgesamt 40 PA und 10 Überdruckfilter ausgegeben). Später (10:21) erfolgte die Alarmierung der Wehren Schwalbach und Wadgassen zur Ablösung der erschöpften Einsatzkräfte. Einige von uns waren bereits fast 18 Stunden (mit maximal 8h Schlaf dazwischen) im Einsatz.

Die beiden nach Berlin geflüchteten mutmaßlichen Brandstifter waren am späten Sonntagabend gefasst worden, sie gaben derweil die Tat zu.

Trotz der ernsten Lage dieses Einsatzes möchten wir uns an dieser Stelle bei den Kameraden der Feuerwehren Bous, Ensdorf, Wadgassen und Schwalbach für die erfolgreiche Zusammenarbeit danken. Nicht zu vergessen ist auch die Arbeit des Ortsvereins Saarlouis des Deutschen Roten Kreuzes, der die Verpflegung der Einsatzkräfte während des gesamten Einsatzes sicherstellte. Ohne euren heißen Kaffee, Tee und Brötchen wäre der Einsatz bei diesen kalten Außentemperaturen nur schwer durchzustehen gewesen.