Einsätze
Hochwassereinsätze 2024
165 Einsatzkräfte der Saarlouiser Feuerwehr im Einsatz
Bereits Freitagmorgen um 06:57 Uhr alarmierte die Leitstelle Saar den Löschbezirk Ost zu einem Wasserschaden in einem Einfamilienhaus im Stadtteil Steinrausch. Fast parallel kam es zu einer Straßenüberflutung im selben Stadtteil. Die Einsätze wurden mit je einem Löschfahrzeug abgearbeitet. Gegen 11:00 Uhr ging es für den Löschbezirk Innenstadt zur Unterstützung der Feuerwehr Ensdorf nach Ensdorf. Hier hatte der Starkregen bereits für einige Einsätze gesorgt. Gegen 12:00 Uhr wurde durch unsere ELW- und Führungsunterstützungsgruppe aus allen vier Löschbezirken das Kreislagezentrum des Landkreises Saarlouis mit besetzt. Dies geschieht dann, wenn es zu einer Flächenlage im Landkreis Saarlouis kommt und die Integrierte Leitstelle des Saarlandes aufgrund einer Vielzahl von Anrufen eine weitere Disposition nicht übernehmen kann. Nach Einrichtung des Kreislagezentrums ging es für unsere Einsatzkräfte Schlag auf Schlag weiter: Die Löschbezirke Lisdorf und West wurden als zwei separate technische Züge zur interkommunalen Unterstützung aufgrund einer massiven Hochwasserlage in Saarbrücken angefordert. Hierbei arbeiteten sie in Zusammenarbeit mit verschiedenen Wehren des Regionalverbands zahlreiche Einsatzstellen ab. Den Bericht dazu finden Sie hier.
Der Lkw aus dem Löschbezirk Innenstadt wurde parallel zur Beförderung von Sandsäcken alarmiert. Es wurden unter anderem Sandsäcke für die Einsatzstellen in der Stadt Saarlouis, aber auch weit über den Landkreis Saarlouis hinaus benötigt. Anlaufpunkte für neue Sandsäcke aufzunehmen waren unter anderem die Dillinger Hütte mit ihrer Sandsackfüllanlage, sowie der Neue Betriebshof Saarlouis. In den Tagen der Hochwasserlage kam so eine Laufleistung von insgesamt über 500 km zusammen. Hierbei wurden knapp 1800 Sandsäcke transportiert.
Neben der Unterstützung der Kräfte in Saarbrücken verblieb weiterhin Personal aus Lisdorf und West mit mehreren Fahrzeugen im Stadtgebiet und arbeiteten dort ebenfalls verschiedene Einsatzstellen ab. Besonders hervorzuheben ist hier die Einsatzstelle in der St. Avolder Straße in Neuforweiler. Dort kam es zu Überflutungen der Hauptstraße und mehreren umliegenden Grundstücken. Im Laufe des Einsatzes wurden hierbei insgesamt fünf Tauchpumpen und zwei TS eingesetzt. Neben der Wache West kamen auch die Löschbezirke Innenstadt, Ost und die Feuerwehr Ensdorf zum Einsatz. Kurz später wurden die Kameraden zu einer weiteren Einsatzstelle in die Metzer Straße im Stadtteil Picard alarmiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass zwei Wohnhäuser bis Höhe des Erdgeschosses unter Wasser standen. Die besondere Herausforderung hierbei war, dass ebenfalls das Grundstück in einem Radius von ca. 70 Metern hüfthoch überflutet war. Hier kam zunächst die Einheit, welche aus dem Regionalverband Saarbrücken zurückkehrte, zum Zug. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden diese durch die Feuerwachen Innenstadt und Ost ergänzt.
Derweil kam es in den Stadtteilen Roden und Fraulautern zu einem starken Anstieg des Ellbach (Roden) und Fraulauterner Bach (Fraulautern), welcher umliegende Keller und Häuser mit Wasser flutete. Der Ellbach zeigte gegen 21 Uhr einen Pegelhöchststand von 1,95 m (Mittelpegel 20 cm). Aufgrund dessen kam es am Abend auch zu einer notwendigen Evakuierung von mehreren Häusern in der Mühlenstraße. Die evakuierten Bewohner kamen teilweise bei Bekannten, aber auch in der Unterkunft des Malteser Hilfsdienstes in Roden unter. Insgesamt wurden am Freitag und Samstag 40 Einsatzstellen in den Stadtteilen Roden und Fraulautern abgearbeitet. Neben der Evakuierung waren mehrere Keller vollgelaufen, Häuser mussten mittels Sandsäcken abgesichert werden, Straßenüberflutungen abgepumpt oder auch Straßen gesperrt werden.
Im Löschbezirk Ost wurde an diesem Tag sowohl die städtische Befehlsstelle, zur Koordination der Einsatzkräfte innerhalb der Stadt Saarlouis, als auch der Krisenstab der Stadt Saarlouis, bestehend aus Feuerwehr, Stadtverwaltung und Neuer Betriebshof eingerichtet.
Für die Dauer des Einsatzes wurde im Löschbezirk Innenstadt ein Bereitschaftszug aus HLF 20/20 (Innenstadt), DLAK 23/12 (Ost) und TLF 4000 (West) eingerichtet, welcher auch zu einer Brandmeldung in einer Lagerhalle ausrücken musste. Den Bericht dazu finden Sie hier.
Auch Kräfte des ABC-Zuges waren am Freitagmittag im Einsatz. In Rehlingen-Niedaltdorf drohte Wasser in Öltanks zu laufen und somit kontaminiert zu werden. Das wurde durch den gemeinsamen Gefahrstoffzug mit der Feuerwehr Dillingen verhindert, indem das Öl in IBC-Container abgepumpt wurde.
Am Samstagmorgen wurden alle Löschbezirke der Feuerwehr Saarlouis um 08:00 Uhr durch das immer noch aktive Kreislagezentrum in Bereitschaft versetzt. Die Löschbezirke arbeiteten hier Einsatzstellen in ihrem Gebiet ab. Besonders langwierig war hierbei die Einsatzstelle in der Metzer Straße für den Löschbezirk West. Parallel arbeitete der Löschbezirk Ost die Einsatzstellen rund um den Ellbach ab. Hier konnten nun, nachdem die Pegelstände zurückgegangen sind, die betroffenen Keller, Garagen und auch Wohnungen mittels Tauchpumpen leergepumpt werden. Gegen 11:00 Uhr forderte der Landkreis Merzig-Wadern Mannschaftstransportwagen aus dem Landkreis Saarlouis zur Unterstützung bei einer Evakuierung an. Hier machten sich aus Saarlouis die MTW´s der Löschbezirke Innenstadt, Ost und West auf den Weg nach Mettlach.
Nachmittags wurde der CBRN-Erkunderkraftwagen nach Lebach und Wadgassen-Differten angefordert.
Vielen Dank an unsere Einsatzkräfte, deren Familien, unterstützende Feuerwehren, Malteser, DRK Ortsvereine, THW und private Unterstützer für die hervorragende Zusammenarbeit.
Eingesetzte Fahrzeuge:
Kdow Wehrführer, ELW TEL
Innenstadt: Kdow, LF 16/20, RW, Lkw
Ost: KdoW, HLF 20/20, LF 20, TLF 20/40 SL, MTW, Tro-LF 2000
Lisdorf: KdoW, LF 20/30, HLF 10, MTW
West: KdoW, LF 16/16, GW-S, TSF, Dekon-P, MTW mit Anhänger
ABC-Zug: CBRN-Erkunderkraftwagen
Einsatzbereitschaft: HLF 20/20 (Innenstadt), DLAK 23/12 (Ost), TLF 4000 (West)
weitere Kräfte:
Polizei, Rettungsdienst, DRK-Ortsvereine, Malteser Hilfsdienst, Technisches Hilfswerk, Neuer Betriebshof Saarlouis, Stadtwerke Saarlouis