HLF 20/20 - Lbz. Ost
Löschgruppenfahrzeug 20/20
Fahrgestell MB Atego 1528
Automatikgetriebe
Aufbau Schlingmann
Baujahr 2005 / Umbau zum HLF 2014
Standort Löschbezirk Saarlouis-Ost
Als zweites Fahrzeug nach der Fahrzeugkonzeption 2000 erhielt der Löschbezirk Ost 2005 ein neues LF 20/20. Aufgebaut wurde es von der Firma Schlingmann in Dissen auf einem Mercedes-Benz Atego Allradfahrgestell mit 280 PS und Automatikgetriebe.
Wie das LF 16/20 des Löschbezirks Innenstadt besitzt es einen 2000l Wassertank, einen Schaummitteltank und eine Hale Foammaster Schaumzumischanlage zur Erzeugung von Netzmittel. Am Heck sind zwei Einmann-Schlauchhaspeln aufgeprotzt, eine der Haspeln ist mit Standrohr und Hydrantenschlüsseln, die andere mit einem Verteiler bestückt.
Als erstes Fahrzeug in Saarlouis besitzt das LF 20/20 in den Geräteräumen G1 und G2 Schwenkwände die den Platz wesentlich besser ausnutzen als Schubladen. Die beiden Geräteräume sind begehbar, so kann der Zwischenraum optimal genutzt werden.
Das Fahrzeug hat eine Besatzung von 1:7. Auf den Melderplatz wurde zu Gunsten eines Ausrüstungsschrankes in der Kabine verzichtet. Darin wurden Wärmebildkamera, Handlampen, Handfunkgerät, Knickkopflampen, Ex-Messgerät, Warnwesten, Rettungsleinen und Fluchthauben gelagert. Der Angriffstrupp kann sich somit schon auf der Anfahrt mit allem nötigen Material ausrüsten. In der Mannschaftskabine sind vier Atemschutzgeräte untergebracht, Angriffstrupp und Wassertrupp können diese bereits während der Anfahrt anlegen, somit steht bei einem Brandeinsatz sofort ein Sicherungstrupp zur Verfügung. Für diesen ist in G4 eine Ausrüstungstasche verladen. In der Rückenlehne des Gruppenführersitzes ist ebenfalls ein Atemschutzgerät eingebaut. Alle Geräte sind mit 6,8l CFK-Flaschen und SuperPass II Bewegungsmeldern ausgerüstet.
Der Maschinist wird durch ein Automatikgetriebe während der Einsatzfahrt entlastet. Anstelle des Kupplungspedals wurde ein Schalter ('Buzzer') auf dem Boden montiert, mit dem das Martinhorn eingeschaltet werden kann, zudem kann darüber die Sicherheitssperre des Nebenantriebs überbrückt werden, dadurch wird das sog. 'Pump and Roll', also der Pumpenbetrieb während der Fahrt ermöglicht. Dies macht Sinn um beispielsweise Flächen- und Böschungsbrände zu bekämpfen. Ferner steht dem Maschinist eine Rückfahrkamera mit LCD-Farbbildschirm zur Verfügung.
Zur Stromversorgung wurde ein vom Fahrzeugmotor betriebener Stromerzeuger Electrolux Travelpower mit 7kW Leistung verbaut. An Beleuchtungsgerät stehen ein zwischen Kabine und Aufbau gelagerter Handkurbellichtmast mit 2x 1000W sowie zwei 1000W Strahler auf einem Stativ zur Verfügung. Außen am Aufbau ist eine Umfeldbeleuchtung zur Ausleuchtung des Nahbereichs um das Fahrzeug herum angebracht.
Auf Dachbeladung wurde verzichtet. Vier Steckleiterteile sowie eine Multifunktionsleiter wurden auf vom Boden aus bedienbaren Entnahmehilfen gelagert.
Ein Löschgruppenfahrzeug wird zum Hilfeleistungslöschfahrzeug
Nachdem im Jahr 1998, der im Löschbezirk Ost befindliche Rettungssatz, auf Grund seines Alters ausgemuster und nicht mehr ersetzt wurde, übernahm diese Aufgabe der Löschbezirk Innenstadt. Mit erscheinen der Standatreinsatzregeln (SER) "VU mit eingeklemmter Person" im Jahre 2008 wurden die Arbeiten bei Verkehrsunfällen zwischen dem zuständigen Löschbezirk und dem Löschbezirk Innestadt aufgeteilt.
Auf Grundlage der Brandschutzbedarfsermittlung für die Kreisstadt Saarlouis, beschloss der Stadtrat die Beschaffung von Hydraulischem Rettungsgerät sowie entsprechendes Zubehör für den Löschbezirk Ost.
Ergänzend angeschafft wurde zu den vorhandenen Gerätschaften für die technische Hilfeleistung, ein Hydraulikaggregat, eine Rettungsschere S510, ein Spreizer SP310 und ein zweistufiger großer Teleskoprettungszylinder R424, alles Geräte der Firma Lukas Hydraulik. Desweiteren ein Stabfast-System, ein Schutzdeckenset, Stabpack-Set und Schwelleraufsätze.
Nach erfolgter Lieferung wurde das LF 20/20 in tagelanger, professioneller Eigenleistung durch die Gerätewarte des Löschbezirks umgebaut.