Einsätze
Brand 6
Brand einer Produktionshalle in Fraulautern
Am Montagabend wurde zunächst der Löschbezirk Ost mit dem Einsatzstichwort „Brand 3“ zu einem Lagerhallenbrand nach Saarlouis-Fraulautern alarmiert. Bereits während dem Ausrücken teilte die Integrierte Leitstelle mit, dass weitere Notrufe eingegangen sind und das Stichwort auf Brand 5 - Lagerhalle mit Ausbreitungsgefahr - erhöht und zusätzlich der Löschbezirk Innenstadt alarmiert wurde.
Bei Eintreffen des KdoW und HLF 20/20, schlugen bereits Flammen aus der Produktionshalle im Innenhof der dort ansässigen Galvanisierungsfirma. Umgehend wurden Löschmaßnahmen eingeleitet. Die Trupps des HLF 20/20 gingen in die Halle unter Atemschutz zur Brandbekämpfung vor. Die Drehleiter wurde von der Seite eingesetzt. Die Wasserversorgung stellte hierfür das TLF 20/40 SL sicher. Zeitgleich wurde eine Riegelstellung mittels B-Rohr durch den Angriffstrupp des TLF 20/40 SL vorbereitet.
Nach Eintreffen des Löschbezirks Innenstadt wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet. Während das VLF im Innenhof im Bereich eines Seiteneinganges bei der Kühlung eines Öltanks unterstützte, gingen die weiteren Fahrzeuge der Innenstadt vom benachbarten Friedhof aus in Stellung. Mittels Wenderohr der TLK und einem Löschangriff über einen Anbau wurde die Riegelstellung zu weiteren Gebäudeteilen unterstützt.
Im Verlauf des Einsatzes wurde das Stichwort auf „Brand 6: Brand Lagerhalle ausgedehnt“ erhöht und der Löschbezirk Lisdorf, der ELW TEL der Kreisstadt Saarlouis, im weiteren Verlauf der ELW des Landkreises Saarlouis, sowie der CBRN-Erkunderkraftwagen, und der Gerätewagen Atemschutz zur Einsatzstelle nachgefordert. Der städtische ELW, übernahm die Organisation und Kommunikation an der Einsatzstelle und zwischen Einsatzleitung und Leitstelle. Zur Wahrung der Grundsicherung der Kreisstadt Saarlouis war zudem der Löschbezirk West in Bereitschaft alarmiert worden. Dieser übernahm in der Folge auch einen parallelen Einsatz. Somit befanden sich alle vier Löschbezirke der Feuerwehr Saarlouis im Einsatz.
Durch den Brand waren die Becken der Galvanisierung betroffen, was in der Folge auch zu einem leichten Austritt von flüssigem Gefahrstoff in den Außenbereich führte. Somit lag neben dem Großbrand auch eine ABC-Lage an der Einsatzstelle vor, was weitere spezielle Maßnahmen und Einsatzmittel erforderte. So wurden z.B. Messungen im Bereich der Einsatzstelle durchgeführt. Hierzu wurden der GW Mess-Leit der Berufsfeuerwehr Saarbrücken sowie die beiden CBRN-Erkunder des Landkreises Merzig-Wadern nachgefordert. Die im Verlauf des Einsatzes durchgeführten Messungen ergaben keine Auffälligkeiten. Des Weiteren galt es, das Eindringen des Gefahrstoffes in die Kanalisation zu verhindern. Dies gelang durch Abdichten der Einläufe. Hierzu erfolgte auch eine Kontrolle der Kanalisation durch Fachkräfte des NBS vor Ort. Vorsorglich war auch der GW-G, welcher spezielle Einsatzmittel im Umgang mit Gefahrstoffen vorhält, an die Einsatzstelle ausgerückt.
Zur Brandbekämpfung wurde schließlich Pulver eingesetzt, wozu das Tro-LF 2000 des Löschbezirks Ost und das nachgeforderte LHF des Löschbezirks Dillingen zum Einsatz kamen.
Mehrere Trupps des Löschbezirks Lisdorf wurden am Gerätewagen Atemschutz mit Einmalschutzanzügen, Gummistiefeln, Chemikalienschutzhandschuhen sowie Masken mit Filtern ausgestattet, um den ausgetretenen Gefahrstoff mit speziellem Bindemittel abzustreuen. Ebenfalls mit spezieller Schutzausrüstung ausgestatteten Kräfte des Löschbezirks Ost brachten verschiedene kontaminierte Einsatzmaterialien an eine Sammelstelle. Eine Sofort-Dekonstelle war vom Löschbezirk Ost eingerichtet worden, zum Abtransport der verbrauchten Atemschutzgeräte und Schläuche kam der Lkw zum Einsatz.
Für die in spitzen Zeiten über 100 anwesenden Einsatzkräfte sorgte das DRK mit Essen und Getränken vor Ort für ausreichend Verpflegung. Der gesamte Einsatz zog sich bis in die Morgenstunden, die letzten Einsatzkräfte verließen erst gegen 08:30 Uhr die Einsatzstelle. Die anschließenden Aufräum- und insbesondere Reinigungsarbeiten waren erst abends beendet.
Eingesetzte Fahrzeuge:
KdoW Wehrführer
Ost: KdoW, HLF 20/20, DLAK 23/12, TLF 20/40 SL, LF 16 TS, Tro-LF 2000, MTW mit Anhänger Einsatzstellenhygiene
Innenstadt: Kdow, VLF, TLK , LF 16/20, HLF 20/20, Lkw mit Einsatzstellenhygienekonzept, MTW
Lisdorf: KdoW, LF 20/30, HLF 10, MTW
ABC-Zug: ELW TEL , GW-G, CBRN-Erkunderkraftwagen, GW-AS
West: Bereitschaftszug
weitere Kräfte:
Feuerwehr Dillingen, CBRN-Erkunder des ABC-Zug Landkreis Merzig-Wadern, Neuer Betriebshof Saarlouis, Stadtwerke Saarlouis, Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz, Berufsfeuerwehr Saarbrücken (GW-Messleit), Kreisbrandmeister, DRK Ortsvereine, Polizei, Rettungsdienst
Fotos 1, 3-9: Rolf Ruppenthal
- Links:
- www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarlouis/brand-in-halle-in-saarlouis-fraulautern-erhoehte-explosionsgefahr-und-millionen-schaden_aid-72439327
- e-paper.saarbruecker-zeitung.de/article/82701f3f148938c85827b894455e7909
- breaking-news-saarland.de/aktuell-grossbrand-einer-lagerhalle-feuerwehr-muss-auch-von-friedhof-aus-loeschen/
- blaulichtreport-saarland.de/2022/07/galvanisierungsbetrieb-mit-aetzendem-saeurebecken-steht-in-flammen/