50 Jahre Spielmanns- und Fanfarenzug
Zur Gründung eines Spielmannszuges innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis-Roden haben sich bereits Ende 1958 der damalige Wehrführer Leo Wirth und sein Kommando entschlossen.
Da es noch alte Instrumente von Seiten der Stadt Saarlouis gab und diese in den Löschbezirken von Beaumarais, Lisdorf und Fraulautern nicht in Anspruch genommen wurden konnten sie von den Rodener Feuerwehrkameraden genutzt werden.
Als die Brüder Otwald und Berthold Bauer (die zu der Zeit im Kolpingsspielmannszug in Roden mitspielten) dies hörten, sind sie mit fünf Personen in die Feuerwehr eingetreten um den Feuerwehrmänner die Musik beizubringen.
Die ersten Proben wurden im Nebenzimmer der Gaststätte "Iserbeck" (heute „Zum Ellbachtal“) durchgeführt.
Der Zug bestand aus 11 Flötisten – 5 Trommler – 1 Lyra und einem Schlagzeug.
Die Proben fanden in der ehemaligen Mädchenschule in der Schulstraße und in der Binshofschule statt.
Der erste öffentliche Auftritt fand am 14.Juni1959 am Kreisfeuerwehrtag in Hülzweiler unter der bewährten Leitung des Tambours Otwald Bauer statt.
Als es sich abzeichnete, dass der Spielmannszug sich zu einem renommierten Klangkörper entwickelte, wurden neue Instrumente angeschafft. Diese Instrumente wurden von jedem Musiker selbst bezahlt.
Hier ist zu erwähnen dass der Spielmannszug durch die Brüder Otwald und Berthold Bauer sowie von Peter Albert -der die Noten in Grifftabellen umschrieb- musikalisch ausgebildet wurden.
Der Spielmannszug entwickelte sich zu einem Klangkörper, der bald weit über die Grenzen der Kreisstadt Saarlouis hinaus bekannt wurde.
Unter dem damaligen Löschzugführer Leo Wirth wurden Kontakte mit der Saarländischen Landjugend und des Bauernverbandes geknüpft; so fanden Auftritte in Ormesheim – Landau /Pfalz – Neunkirchen / Nahe – Orscholz – Dirmingen und Remmesweiler statt.
Durch die vielen Turnermärsche wie „Groß Berlin“, „Gruß an die Heimat“, „Turner auf zum Streite“, „Freundschaftsklänge“, „Frei weg“ usw. konnten viele Freunde des Turnerbundes gewonnen werden. Gemeinsam mit den Turnerfreunden nahm man an ihren Götzwanderungen und an Sternmärschen teil.
Bereits im Jahre 1960 wurden Fanfaren und Landsknechttrommeln angeschafft. Der Spielmannszug hatte eine Stärke von 32 aktiven Feuerwehrmännern erreicht.
Beim Wertungsspielen der Spielmannszüge konnten im Jahre 1963 in Roden der 3. Platz und in Hostenbach der 2. Platz erreicht werden.
Auch wurde durch die gute Freundschaft zu dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Elm Musikproben zusammen abgehalten, so dass man bei Festen gemeinsam auftreten konnte.
Mittlerweile kommt der Spielmannszug Elm bereits schon zum 46 mal in unseren Löschbezirk um an dem Ostermontag den traditionellen Kirchgang der Feuerwehr zu spielen.
Gegen Ende des Jahres 1964 führten verschiedene Unstimmigkeiten mit der Schulbehörde der Binshofschule zur Auflösung des Spielmannszuges.
Bereits 1966 wurde der Spielmannszug unter der Leitung des damaligen Oberlöschmeisters Ambrosius Mansion wieder ins Leben gerufen.
Hier wurde in der Neuen Henry Ford Straße Marschübungen geprobt. Zu dieser Zeit gab es dort noch kein Industriegebiet
Weiterhin wurden Musikproben im Nebenzimmer des Gasthauses Lorisgarten und in der Malerwerkstatt des damaligen Malermeisters und Löschbezirksführers Rudolf Sieb in der Altstrasse in Roden abgehalten.
Die Feuerwehr von Roden hatte wieder ihren Spielmannszug.
Der Spielmannszug hat weit über die Grenzen der Kreisstadt und des Landkreises Saarlouis durch sein musikalisches Können und sein sympathisches Auftreten Freunde gewonnen. So wurden Auftritte in Creutzwald – Mittersheim – Falk Vittel und Merten durchgeführt.
Durch die Zusammenlegung der Löschbezirke Roden und Fraulautern im Jahre 1973 entstand der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis – Ost.
Hier ist zu erwähnen, dass nur Mitglieder der Feuerwehr (Jugendliche ab 10 Jahren, die in der Jugendwehr tätig sind) in den Spielmannszug aufgenommen wurden.
Im Jahre 1975 wurden dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis-Ost von der Kreisstadt Saarlouis Ventil - Fanfaren zur Verschönerung des Klangkörpers zur Verfügung gestellt.
Im Jahre 1978 übernahm Brandmeister Gerd Welsch die Leitung des Spielmannszuges.
Hier wurde in den Jahren von 1979 bis 1983 im französischem Vittel (Vogesen) jährlich an einem Fröschenfest teilgenommen, wobei einige Spielleute mit Urkunden zu Froschkönigen ernannt wurden.
Es waren dies : Rudolf Sieb , Gerd Welsch , Manfred Zimmer , Josef Webers , Alfred Lay und Gerhard Pierron.
Im Jahre 1988 nahm der Spielmannszug an einem 3 – tägigen Feuerwehrfest an der ehemaligen Zonengrenze in Wölfershausen bei Heringen teil.
Durch den ehemaligen Löschbezirksführer Rudolf Sieb wurden langjährige freundschaftliche Kontakte mit der lothringischen Feuerwehr aus Mittersheim unter der Leitung von Wehrführer Etienne Lesquir geknüpft.
Hier wurden Fußballspiele – Jugendzeltlager und Platzkonzerte am Mittersheimer Weiher durchgeführt.
Das Jahr 1989 war für die Mädchen und Frauen ein bedeutendes Jahr, denn ab diesem Jahr konnten sie in die Jugendfeuerwehr bzw. in die Feuerwehr aufgenommen werden.
Somit spielten ab diesem Zeitpunkt auch Mädchen und Frauen im Spielmannszug und verstärkten diesen.
Im Jahre 1990 fand anlässlich eines Jugendfeuerwehr Zeltlagers in Mittersheim durch den damaligen Löschbezirksführer Rudolf Sieb freundschaftliche Kontakte mit der Feuerwehr von Albestroff statt.
Bei den immer häufiger werdenden Treffen kam es zu Fußballspielen – Musikdarbietungen – Veranstaltungen - usw. die zu einer Freundschaft führte.
Im Jahre 1994 wurde auf Initiative des damaligen Löschbezirksführer Michael Gier und dem Captain Noel Blaise (Albestroff) eine offiziellen Partnerschaft mit der Feuerwehr von Albestroff eingegangen.
Bei der 300 Jahrfeier der Stadt Saarlouis und beim Saarlandtag 1990 in Saarlouis trat der Spielmannszug zusammen mit der Stadtkapelle im 30er Regiment auf.
Seit 1987, also bereits seit 22 Jahren, nimmt unser Spielmannszug mit Fanfaren und Landsknecht-Trommeln an den Passionsspielen der Gruppe "Via Crucis" unter der Regie von Giuseppe di Rosa teil.
In der Zeit von Juli 1997 bis Ende 1999 wurde der Spielmannszug von Löschmeister Andreas Büchel geleitet.
Brandmeister Gerd Welsch übernahm im Jahre 2000 den Zug wieder und führte ihn bis ins Jahr 2001.
Im Jahre 2001 wurde der Spielmannzug vom Ehrenmitglied Oberlöschmeister Alfred Lay - als einziges noch verbliebenes aktives Gründungsmitglied- übernommen. Er leitet den Spiel- und Fanfarenzug bis zum heutigen Tag.
Da wir ein Feuerwehrspielmannszug sind, muss man bedenken, dass der Einsatzdienst absolute Priorität hat. D.h., dass die Musiker neben den Einsätzen – Sicherheitswachen – Lehrgängen – und Übungen noch zusätzlich an den Proben und Auftritten des Spielmannszuges teilnehmen.
Es ist zu hoffen ,dass der Spielmanns-und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr der Kreisstadt Saarlouis Löschbezirk Ost mit seinem klingenden Spiel bei Feuerwehrfesten – Kulturellen Veranstaltungen - Jubiläumsfeierlichkeiten - Faschingsumzügen usw. erhalten bleibt und weiterhin Freude bereitet.
Das Bestehen des Spielmanns – und Fanfarenzuges ist auch ein Zeichen der hervorragenden Jugendarbeit innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis Löschbezirk Ost.