Kesselanzug (Fortsetzung)
Die zum 150-jährigen Jubiläum im Jahre 1961 auf dem Großen Markt angetretene Freiwillige Feuerwehr Saarlouis zeigt, dass sie inzwischen vollständig mit Schaftstiefeln ausgestattet ist. Selbstverständlich ist auch die übrige Ausrüstung komplett: Kesselanzug, Helm mit Nackenschutz, Hakengurt mit Feuerwehrbeil und Rettungsleine. Handschuhe gehörten noch nicht zur selbstverständlichen Ausstattung eines jeden Feuerwehrmannes.
Die Front wird hier abgeschritten von (von links) Landesbrandinspekteur Richard Lahminger, Landrat August Riotte und Innenminister Schnur.
Typische Einsatzkleidung der 1960-er Jahre
Die Einsatzkleidung der 1960-er Jahre bestand aus dem Kesselanzug (blauer Baumwoll-Overall), kurze Schaftstiefel (sog. Knobelbecher), eine dreiviertellange Wetterjacke aus einem beschichteten Textilgewebe, Helm mit Nackenschutz, Hakengurt mit Feuerwehrbeil und Rettungsleine.
Die Wetterjacke war ein erheblicher Fortschritt und ein Komfort der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis, um den sie von den anderen Wehren im Lande beneidet wurde. Die Jacke war wegen der Beschichtung ziemlich steif (deshalb im "Volksmund" auch Blechjacke genannt), sie war ziemlich wasserdicht und sie hatte ein großes Schulterkoller, um im Bereich des Oberkörpers die Wasserdichtigkeit zu verbessern.
Ab Gruppenführer wurde statt der Schutzjacke eine halblange Lederjacke getragen, die auch die Dienstgradabzeichen auf dem Kragenrevers zeigte.
Nebenstehendes Foto zeigt eine Gruppe des Lbz. Innenstadt bei der Hauptübung 1962 am Kindergarten auf der Siedlung in Beaumarais. Links im Bild der Gruppenführer Andreas Friebis in Lederjacke, als Zweiter von rechts steht der heutige Ehrenwehrführer Wolfgang Herrmann als Feuerwehrmann.
Parallel zur Ausstattung mit den "Blechjacken" verlief im damaligen Löschzug 4 - Lisdorf zumindest teilweise eine andere Entwicklung: Statt Kesselanzug mit Überjacke wurde ein zweiteilige Kunststoffanzug bevorzugt. Er war in seiner Beschaffenheit weicher als die Überjacke und deshalb angenehmer im Tragen. Über die Schutzwirkung gab es sehr unterschiedliche Auffassungen.
Nebenstehendes Bild zeigt zwei Lisdorfer Feuerwehrkameraden jener Zeit, links im Kesselanzug und rechts im zweiteiligen schwarzen Kunststoffanzug.
Auch 1967, beim Antreten der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis zur ersten Saarlouiser Woche, zeigt die Ausstattung der Feuerwehrmänner keine wesentlichen, entscheidenden Veränderungen.
Aber ab dem Jahre 1969 wurde flächendeckend der schwarze Feuerwehrhelm mit Kamm durch einen weißen, fluoresszierenden Helm ohne Kamm ersetzt. War er zunächst, wie die bisherigen schwarzen Helme, auch aus einer Stahllegierung geformt, so wurde er bald aus einer Aluminium-Legierung hergestellt. Die fluoreszierende weiße Farbe war ein entscheidendes Sicherheitsmoment, weil in der Dunkelheit eines Einsatzes jeder Feuerwehrmann sogar im Schein einer Taschenlampe leicht zu sehen war.
Durch die Alu-Legierung war das Gewicht des Helmes sehr viel geringer geworden, was bei gleicher Festigkeit den Tragekomfort spürbar erhöhte.
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