Eisenhüttenstadt: ein kleines Portrait

Das Stadtwappen von Eisenhüttenstadt

Mit Eisenhüttenstadt wurde ab 1950 eine vollkommen neue, vom Reißbrett aus geplante Stadt erbaut, unmittelbar an der Oder und der polnischen Grenze, an einem Ort in der märkischen Heide, an dem bis dahin Brache und Kiefernwald waren. Wichtiger Grund für die Neugründung dieser Stadt war der Beschluss des 3. Parteitages der damaligen SED zum Bau des Eisenhüttenkombinates Ost (EKO) mit einer zugehörigen Wohnstadt, die den Namen Stalinstadt erhielt. Zur heutigen Stadt Eisenhüttenstadt kam es erst 1961, als im Zuge der Entstalinisierung die Stadt Fürstenberg/Oder mit dem Ortsteil Schönfließ der bestehenden Stadt Stalinstadt zugeschlagen wurde und das neue kommunale Gebilde eben den Namen Eisenhüttenstadt erhielt. Eisenhüttenstadt war dann bis zur Bildung des Landkreises Oder-Spree im Jahre 1993 sowohl kreisfreie Stadt als auch Kreisstadt des Landkreises Eisenhüttenstadt. Mit dem Ausbau des Hüttenwerkes stieg die Einwohnerzahl auf über 53.000 im Jahre 1990. Mit dem Strukturwandel nach der Wiedervereinigung ist die Einwohnerzahl wieder auf etwa 35.000 (Ende 2004) gefallen. Um den Schrumpfungsprozess zu beherrschen, wurde inzwischen ein Stadtumbauprogramm begonnen, das u.a. den Abriss von 4500 Wohnungen bis zum Jahre 2010 und die Sanierung von 3500 bis 4000 Wohnungen bis zum Jahre 2015 vorsieht.

Die Wirtschaft ist auch heute noch dominiert durch die EKO Stahl GmbH, dem gegenwärtig größten Unternehmen in Brandenburg. EKO Stahl ist ein integriertes Hüttenwerk und gehört zur ARCELOR-Gruppe, dem weltweit größten Stahlkonzern. Gegenwärtig existieren Überlegungen, Eisenhüttenstadt zu einem Zentrum der Recyclingindustrie zu entwickeln.

Blick auf EKO Stahl GmbH

Es wäre nun falsch, vom prosaischen Namen der Stadt ausgehend, sich nur rauchende Industrieschlote und triste Wohnkomplexe vorzustellen. Eisenhüttenstadt besitzt einen architektonisch sehr interessanten, inzwischen denkmalgeschützten Innenstadtbereich mit vielen sanierten Gebäudeensembles inmitten großzügiger Grünachsen.

Die Stadt liegt inmitten einer intakten Natur und Umwelt. So ist z.B. das überaus reizvolle Schlaubetal wegen seiner weitgehend unberührten Natur und seiner Artenvielfalt in Flora und Fauna zum Naturdenkmal erklärt worden. Aber auch der kulturell Interessierte findet z.B. mit dem vollständig restaurierten Kloster Neuzelle ein einmaliges, beeindruckendes Kleinod barocker Kunst.

Einer der vielen Seen im Schlaubetal
Einer der vielen Seen im Schlaubetal
Die Klosterkirche in Neuzelle
Die Klosterkirche in Neuzelle

Das Feuerwehrmuseum Eisenhüttenstadt gilt als eine der bedeutendsten und umfangreichsten Sammlungen historischer Löschtechnik in Deutschland. Die Hauptattraktionen bilden die restaurierten Feuerwehrfahrzeuge, darunter eines von 1922. Hier hat auch das sog. "Trowa" der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis, Baujahr 1961 und eines der vier ersten Fahrzeuge einer damals neuen Generation von Löschfahrzeugen, die bei Magirus in Ulm entwickelt und gebaut worden waren, seinen Dauerplatz gefunden.

 

Fahrzeug im Feuerwehrmuseum Eisenhüttenstadt, hier steht auch der alte Trowa (erster TroTLF16) Freiwillige Feuerwehr Saarlouis

Eisenhüttenstadt ist auch Standort der Landesfeuerwehrschule des Landes Brandenburg, eine große, leistungsfähige Schule, die den brandenburgischen Feuerwehrleuten bis hin zur Brandsimulationsanlage alles bietet, was sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben im heutigen Brand- und Katastrophenschutz können müssen.

 

Die Brandsimulationsanlage der Landesfeuerwehrschule