An einem Wettbewerb auf nationalem Niveau teilzunehmen ist für die meisten Wettkampfgruppen nichts weiter als ein Traum. Diesen verwirklichten die Männer und Frauen der Wettkampfgruppen Saarlouis sowie Völklingen A und B an diesem Wochenende bei den 12. Deutschen Feuerwehr Meisterschaften in Rostock.

Im Oktober 2015 qualifizierten sich die Wettkampfgruppen Saarlouis, Völklingen A und Völklingen B für die Deutschen Feuerwehr Meisterschaften in Rostock. Dies war für die Wettkampfgruppen ein besonderer Ansporn, sodass spätestens seit diesem Termin, die Gruppenleiter Stephan Schmidt (Saarlouis) und Rainer Eichenwald (Völklingen), die Trainingseinheiten intensivierten. An jedem Sonntag bzw. Dienstag wurde unabhängig vom regulären Ausbildungs- und Einsatzdienst trainiert. Fehler sind da, um gemacht zu werden und diese wurden im Training analysiert und ausgebessert. Am Mittwoch, den 27.07. ging es um 07:00 Uhr für insgesamt 36 Mitglieder dann auf eine 12-stündige Busfahrt nach Rostock, bei welcher nicht nur Tipps und Tricks ausgemacht, sondern auch die Kameradschaft gepflegt wurde.

Im Quartier angekommen ging es erst einmal völlig erschöpft in die Zimmer, um sich am nächsten Tag zum gemeinsam Frühstück zu treffen. Dort wurde der nach striktem Zeitplan durchgetakteter Tag kurz besprochen und dann ging es bereits zur Anmeldung und dem Training auf dem Gelände des Leichtathletik Stadions Rostock.

In erster Linie ging es den Mannschaften darum, die vorhandene Ausrüstung und die Eigenheiten des Platzes besser kennen zu lernen.

Den ersten Start legten die Völklinger mit Ihrer B-Mannschaft hin. Hier zeigte sich, dass das Material nicht dem gewohnten entsprach, trotzdem lagen die Völklinger mit 46,9 Sekunden sehr gut in der Zeit. Diese Leistung kam so gut bei den anwesenden Zuschauern und Pressevertretern an, dass sich ein Bild dieser Übung über die nationale Presse sowie die sozialen Medien sehr weit verbreitete. Als nächstes stand die A-Mannschaft von Völklingen auf dem Platz. Die Zeit war hier mit 50,4 Sekunden zwar nicht ganz so schnell wie bei der B-Mannschaft. Als Letztes war dann die Gruppe Saarlouis Ost am Start. Die Gruppe hatte zwar mit 49 Sekunden keine schlechte Zeit wurde aber nicht den Erwartungen der Saarlouiser gerecht. Die Gruppen nahmen am darauffolgenden Tag an dem erstmalig im Rahmen der Meisterschaft stattfindenden Kuppelcup teil. Die Gruppen sahen diesen zwar eher als weitere Trainingseinheit für die Meisterschaften, doch als es dann endlich losging wurden alle Teams vom Wettkampffieber gepackt. Besonders überrascht zeigten sich die Wettbewerbsteilnehmer als plötzlich und unerwartet Knut Kempeni, Wehrführer der Saarlouiser Wehr, vor dem Start der ersten Gruppe beim Kuppelcup vor ihnen auftauchte. Er reiste extra an und unterstützte die Teilnehmer über die beiden Tage tatkräftig. Völklingen A startet zuerst und betätigte beim ersten Durchgang nach nur 24,95 Sekunden den Buzzer. Die B-Mannschaft schaffe dies nach 29,08 Sekunden und die Saarlouiser Mannschaft nach nur 26,9 Sekunden. Da sich nur die schnellsten 18 Mannschaften für die nächste Runde qualifizierten, war hier für Völklingen B leider schon Schluss. Die beiden verbleibenden Mannschaften schafften es in den Gruppenausscheidungen leider nicht, sich für eine weitere Runde zu empfehlen. Saarlouis erreichte einen respektablen 15. Völklingen A den immer noch sehr guten 18. Platz und Völklingen B immerhin noch den 24. Platz. Da der nächste Tag voll unter dem Zeichen des Wettbewerbs stand, entschlossen sich die Kameraden den Abend bei einer gemütlichen Partie Bowling auszutragen, welche für beide Seiten mit einem erfreulichem Unentschieden endete.

Der Wettkampftag gestaltete sich hingegen als ein besonderer für alle Mannschaften. Keine der Mannschaften hat bisher an einer Deutschen Meisterschaft teilgenommen, weswegen bei jedem Teilnehmer eine gewisse Nervosität vorhanden war. Diese verflog allerdings, als der Wettkampf losging. Als erste saarländische Mannschaft startete Völklingen B welche mit einer Zeit von 48,66 Sekunden eine Leistung vorlegten, die erst einmal geschlagen werden musste. Darauf folgte der 400m Staffellauf, welcher mit einem Schwebebalken, einer Mauer und einem Rohr alles von den Feuerwehrleuten abverlangte. Jeder Einzelne lief eine Strecke von 50 Metern. Auch dies wurde mit einer Zeit von 71,79 Sekunden bravourös gemeistert. Wie bereits beim Training, startet nun Völklingen A. Die Zeit beim Löschangriff lag bei 61,59 und der Staffellauf bei 76,01 Sekunden. Als Letztes startete für das Saarland die Mannschaft Saarlouis. Sie erreichte beim Löschangriff eine Zeit von 44,96 Sekunden, für die Mannschaft eine neue Bestzeit. Auch der Staffellauf stellte sich als Rekordbrecher für die Saarlouiser heraus. Diese schafften hier eine Zeit von 63,37 Sekunden. Das erstaunliche an dieser Zeit ist, dass diese nicht nur das wiederum beste Ergebnis der Saarlouiser darstellt, sondern dass diese Zeit im selben Lauf auch auf der parallelen Bahn von der Mannschaft aus Gebelkofen erreicht wurde. Ein Wertungsrichter äußerte sich erstaunt: "Sowas habe ich noch nie bei einem Wettkampf erlebt". Nun hieß es für die über 100 teilnehmenden Mannschaften auf die Siegerehrung warten. Nach Grußworten durch den Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbands ging der Einmarsch der Mannschaften los. In der Wertungsgruppe A erzielte Saarlouis die Silber Medaille und Völklingen A Bronze. Völklingen B erreichte in der Wertungsgruppe B die Silber Medaille. Beim Feiern über die erfolgreiche Leistung schmiedeten Eichenwald und Schmidt bereits Pläne für die nächsten Veranstaltungen bevor es dann zur Nachtruhe und am darauffolgenden Tag zur Heimreise ging.

Das Saarlouiser Team möchte sich an dieser Stelle noch einmal bei den Völklingern bedanken da diese die Reise perfekt organisiert haben.