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Evakuierungsübung im Marienhaus Klinikum Saarlouis
Hilfsorganisationen üben Evakuierung einer Station.
Niemand möchte einmal erleben, dass man aus dem Krankenhaus aufgrund eines Brandes evakuiert werden muss. Da dieser Fall aber dennoch einmal eintreten kann, hatte das Marienhaus Klinikum am Samstag, den 26.08.2017, eine entsprechende Übung anberaumt. Hierzu war extra eine Station, welche in den nächsten Tagen für Umbaumaßnahmen geschlossen wird, mit ehrenamtlichen Mitarbeitern des DRK „belegt“ worden, welche die "Besucher" und „Patienten“ spielten.
Um 09:00 Uhr löste in einem Lagerraum in der 7. Etage des Bettenhauses der Klinik ein Rauchmelder die Brandmeldeanlage aus. Unverzüglich begannen die Mitarbeiter die Patientenzimmer der betroffenen Etage zu räumen und brachten, soweit wie möglich, alle Patienten aus dem Gefahrenbereich. Es wurden zuerst die schwerverletzten und die bettlägerigen Patienten in den rauchfreien Bereich gebracht. Währenddessen rückten gemäß der Alarm- und Ausrückordnung die Löschbezirke Innenstadt, Lisdorf und West zum Marienhaus Klinikum aus. Der Einsatzleiter verschaffte sich umgehend einen ersten Überblick über die Lage und schickte einen Angriffstrupp zur Erkundung und Menschenrettung in den 7. Stock vor. Dieser traf zeitgleich mit dem letzten Patientenbett im 7. Stock ein.
Da sich der Brand nur in einem Flügel des 7. OG ausgebreitet hatte, konnte der Aufzug als Rettungsweg eingesetzt werden. Der Einsatzleiter bildete aufgrund der komplexen Lage mehrere Einsatzabschnitte mit Abschnittsleitern. Der Abschnittsleiter für die 7. Etage meldete daraufhin, dass der Löschangriff am besten über das äußere Treppenhaus erfolgen sollte, damit der Bereich, in dem sich die Patienten zu diesem Zeitpunkt befanden, weiterhin rauchfrei bleibt. Die Angriffstrupps gingen zur Rettung und Erkundung in den verrauchten Bereich vor und trafen noch mehrere verletzte Patienten in ihren Zimmern an. Die Rettung verlief durch die Zusammenarbeit mit dem Klinikpersonal reibungslos. Von den Angriffstrupps mussten die Personen nur bis kurz hinter die Rauchgrenze gebracht werden, wo diese dann vom Klinikpersonal übernommen wurden. Der Transport der Patienten ins Erdgeschoss gestaltete sich über den Aufzug als einfach aber auch zeitaufwendig. Da der Bereich vor den Aufzügen jedoch sicher war, stellte dies aber kein größeres Problem dar.
Manche Patienten mussten noch vor dem Transport ins Erdgeschoss ärztlich versorgt werden. So brach z.B. eine frisch operierte Person aufgrund der Aufregung zusammen, andere wiederum hyperventilierten. Während oben die Rettung lief, war im Bereich der Rettungswageneinfahrt eine Patientensammelstelle (Sichtungs- und Triagestelle) eingerichtet worden. Hier wurden die Patienten nach ihrem Gesundheitszustand kategorisiert und dann in die improvisierte Station, die zwischenzeitlich im kaufmännischen Berufsbildungszentrum aufgebaut worden war, gebracht.
Nachdem alle 20 Patienten samt der 10 Besucher und das Personal gerettet waren, konnte das Feuer im Lagerraum mittels C-Hohlstrahlrohr gelöscht werden.
Nach der Übung konnte festgestellt werden, dass die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten hervorragend funktioniert hatte und dass die Versorgung der Patienten zu keinem Zeitpunkt gefährdet war.
Insgesamt waren an der Übung 160 Einsatzkräfte vom Deutschem Roten Kreuz, Feuerwehr und Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehr (ZRF) mit 23 Fahrzeugen beteiligt. Diese Übung ist bereits die 2 Übung, die seit 2012 in dieser Größenordnung im Marienhaus Klinikum Saarlouis stattgefunden hat. Während der gesamten Übung wurde der Brandschutz vom Löschbezirk Ost sichergestellt.