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Gemeinsame Katastrophenschutzübung der Hilfsdienste
Szenario mit Massenanfall von verletzten Personen im fiktiven Stadtteil von Lebach bietet den Einsatzkräften die Möglichkeit die Zusammenarbeit zu optimieren.
Auf der "Alten Autobahn" im Stadtteil Saarlouis Lisdorf haben die Feuerwehr Lebach, der ABC-Zug des Landkreises Saarlouis (bestehend aus den Feuerwehren Saarlouis und Dillingen), der Rettungsdienst, Teileinheiten des ABC Zuges des Landkreises Merzig-Wadern, dem Malteser Hilfsdienst des Landkreises Merzig-Wadern, die Berufsfeuerwehr Saarbrücken, Teileinheit des ABC Zuges des Regionalverband Saarbrücken sowie dem ABC Fachberater, bei einer umfangreichen und sehr fordernden Übung das Vorgehen im Ernstfall geübt.
Das Szenario, das durch die Übungsleitung bestehend aus Jörg Beyer und Christian Peusch erarbeitet wurde, stellte einen Verkehrsunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen und einem Massenanfall von verletzten Personen (MANV) dar. In diesem Verkehrsunfall waren ein Gefahrguttransporter, dessen Ladung in Folge des Unfalls ausläuft, 2 Pkws und ein Tanklaster beteiligt.
Als erste eintreffende Einheit stellte die Besatzung des Rettungswagens fest, dass es sich um einen Einsatz mit eingeschlossenen Personen und austretenden Gefahrstoffen handelte und alarmierten darauf umgehend über die Leitstelle die Feuerwehr Lebach und den ABC Zug des Landkreises. Während diese anrückten, versuchte der Rettungsdienst die Personen, die sich im Gefahrenbereich befanden, aus diesem zu retten, was aber aufgrund der Ausbreitung der nicht bekannten Dämpfe unmöglich war.
Noch während der Anfahrt ließen die Einheitenführer der Fahrzeuge aus Lebach ihre Angriffstrupps mit Atemschutz ausrüsten, damit diese die Personen aus dem Gefahrenbereich retten und dann an den Rettungsdienst übergeben konnten. Gemäß der GAMS-Regel (Gefahr erkennen – Absperrmaßnahmen einleiten – Menschenrettung durchführen – Spezialkräfte rufen) wurde parallel zur Rettung der Gefahrenbereich in 50 Metern Entfernung abgesperrt.
Zudem wurde unverzüglich eine Notdekon für die Einsatzkräfte und die Verletzten aufgebaut, damit diese möglichst schnell ins Krankenhaus transportiert werden konnten. Zeitgleich wurden mittels der Messfahrzeuge aus Saarlouis, Merzig und Saarbrücken Messungen durchgeführt, um die Luftkonzentration der Dämpfe in der Umgebungsluft und den verdampfenden Stoff zu ermitteln. Die Angriffstrupps aus Lebach befreiten unterdessen, teils mit Schere und Spreizer, mehrere Personen aus den Fahrzeugen.
Durch die nachgerückten Kräfte des Malteser Hilfsdienstes und der Teileinheit des ABC-Zuges aus Merzig-Wadern wurde eine 3-Wege-Dekontamination gemäß Dekon V-Konzept aufgebaut. Hierbei wird zwischen mobilen und immobilen Verletzen sowie dringenden Notfällen unterschieden. Diese wird der groben Notdekon der ersteintreffenden Kräfte nachgeschaltet.
Mehrere Angriffstrupps des ABC-Zug Saarlouis gingen mit Chemikalienschutzanzug (CSA) sowie im Einmalschutzanzug vor, um den Fahrer des Gefahrguttransporters zu retten und den undichten Tank zu verschließen. Anschließend wurden die unter Vollschutz vorgehenden Einsatzkräfte fachgerecht dekontaminiert.
Nachdem diese Maßnahmen abgeschlossen waren wurde die Übung beendet. Eine Nachbesprechung bei der der Optimierungsbedarf bei allen beteiligten Einheiten besprochen wird ist bereits terminiert. Insgesamt waren 155 Einsatzkräfte mit 17 Fahrzeugen, Übungsbeobachter, darunter auch Vertreter der Bundeswehr und der Landesfeuerwehrschule, und mehrere „Opfer“ der realistischen Unfalldarstellung des DRK an der Übung beteiligt.