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Di, 17. Nov. 2015 19:00 Uhr

Unfallrettungsübung - PKW unter Sattelauflieger

Kategorie: Ost, Innenstadt

Von: Marc Paul

Letzte Zugübung des Jahres 2015 im Lbz. Ost


Die wöchentlichen Übungseinheiten des Löschbezirks finden während der Zeit von April bis November, außerhalb der Feuerwache und während der kälteren Jahreszeit, von November bis April, innerhalb der Feuerwache statt.

Traditionell schließt der Löschbezirk Ost seine Außenübungseinheiten mit einer spektakulären und anspruchsvollen Verkehrsunfallübung ab.

Gegen 19:00 Uhr, so angenommen, befuhr ein Personenkraftwagen, besetzt mit zwei Personen, die Straße „Südkai“ im Stadtteil Roden. Im Verlauf der Straße kam dieser im strömendem Regen und nicht angepasster Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab, fuhr auf den Standstreifen und krachte dort unter einen ordnungsgemäß abgestellten Sattelauflieger mit Tankaufbau. Der PKW schob sich dabei bis zur Heckklappe unter den Auflieger. Beide Insassen erlitten hierbei schwere Verletzungen und wurden im Fahrzeug eingeklemmt.

Bei den zwei Insassen handelte es sich um eine Mitarbeiterin und einen Mitarbeiter der DRK Rettungswache Saarlouis. Diese professionell zu realistischen Unfallopfern geschminkt wurden.

Es beteiligten sich auch wieder Kräfte der DRK-Rettungswache Saarlouis und Dillingen, mit jeweils einem Rettungswagen sowie ein Notarzt aus dem Marienhausklinikum Saarlouis/Dillingen. Die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr wird ständig geübt, zuletzt bei der Realübung - Verkehrsunfall mit Person im Rahmen des erweiterten Schockraumtrainings im Marienhausklinikum, was vor allem im Ernstfall den Verletzten zu Gute kommt.

Gegen 19:15 Uhr erhielten die einzelnen Einsatzfahrzeuge des Löschbezirks Ost, der Rüstwagen des Löschbezirks Innenstadt, sowie Rettungsdienst und Notarzt über Digitalfunk ihren Einsatzbefehl „Schwerer Verkehrsunfall – PKW unter LKW – zwei Personen eingeklemmt – Südkai, Stadtteil Roden“.

Unmittelbar nach dem Rettungsdienst traf das HLF 20/20 an der Einsatzstelle ein. Nach kurzer Absprache mit dem Notarzt, galt es einen ersten Zugang über die Heckklappe ins Fahrzeuginnere zu schaffen. Fahrer und Beifahrerin waren schwerst eingeklemmt und auf Grund des eingedrückten Daches für die medizinischen Maßnahmen des Rettungsdienstes teilweise schwer zu erreichen.

Der Angriffstrupp des HLF öffnete sofort die Heckklappe mittels Spreizer. Während dessen baute der Wassertrupp die Geräteablage und der Schlauchtrupp einen zweifachen Brandschutz, S-Rohr und Pulverlöscher, auf. Parallel kontrollierte der Einheitenführer den Sattelauflieger auf eventuelle Defekte und Inhalt. Dieser war unbeschädigt, leer und auch nicht als Gefahrguttransporter gekennzeichnet. Weiter trafen KdoW, TLF 20/40-SL, DLAK, LF 16-TS und der Rüstwagen des Löschbezirks Innenstadt an der Einsatzstelle ein. Der Einsatzleiter ordnete die Einsatzstelle und wies den einzelnen Fahrzeugen Aufgaben zu. Das HLF sollte die Befreiung des Fahrers übernehmen, während die Besatzung des TLF’s in Zusammenarbeit mit dem Rüstwagen und dessen technischer Beladung die Befreiung der Beifahrerin übernahm. Hierzu baute die Besatzung des Rüstwagens eine zweite Geräteablage auf und leuchte ihrer Seits die Einsatzstelle mit dem Lichtmast aus.

Nachdem die Heckklappe geöffnet und das Fahrzeug mit einem Holzunterbau gesichert war, musste ein Rettungszylinder im Inneren des Fahrzeuges eingesetzt werden. Nachdem der Auflieger, mit Hilfe seiner eigenen Abstützung, ein Stück angehoben werden konnte, drückte dieser das Fahrzeugdach hoch und schaffte so schnell Platz im Innenraum. Beide Insassen erlitten schwere Kopfverletzungen, und klemmten zusätzlich im Oberschenkel- und Fußbereich fest.

Die Besatzungen von LF 16-TS und DLAK übernahmen die weiträumige Ausleuchtung der Einsatzstelle, sicherten den Sattelauflieger und unterstützten nach Bedarf die Besatzungen von HLF und TLF.

Mit zwei hydraulischen Rettungssätzen öffneten die Trupps systematisch jeweils Fahrer- und Beifahrerseite. Eine sogenannte „Große Seitenöffnung“ entstand. Unter Zuhilfenahme des Pedalschneiders konnten auch die eingeklemmten Füße befreit werden. Auf Rettungsbrettern wurden Beide aus dem Unfallwagen herausgeholt und vom Rettungsdienst übernommen.

Während der gesamten Maßnahmen betreute und versorgte der Rettungsdienst mit Notarzt die Verletzten medizinisch.

Für die freundliche Unterstützung bei dieser Übung bedankt sich der Löschbezirk Ost recht herzlich beim Löschbezirk Innenstadt für die Bereitstellung des Rüstwagens, bei den Kolleginnen und Kollegen des Rettungsdienstes der DRK-Rettungswachen Saarlouis und Dillingen, beim Notarzt Dominik Grün, bei der Firma Korent Transporte für die Zurverfügungstellung des Sattelauflieger und bei Stefan Loos, Sicherheitsbeauftragter der Firma Meguin.