Aktuelles
Digitaler Übungsbetrieb im Löschbezirk Lisdorf
Fortbildung in Zeiten von „Corona“
Die Aus- und Fortbildung der Freiwilligen Feuerwehr ist durch die Feuerwehr-Dienstvorschrift 2 (kurz FwDV2) geregelt. Hier ist im „Teil I - Rahmenrichtlinien“ unter dem Grundsatz 1.18 folgender Passus zu finden: „Jeder Feuerwehrangehörige soll nach Abschluss der Truppausbildung jährlich mindestens an 40 Stunden Fortbildung am Standort teilnehmen.“ Dies soll gewährleisten, dass jeder Einzelne stets den aktuellen sowie den standort-spezifischen Ausbildungsstand verinnerlicht hat und diese bei einem Einsatzfall auch abrufen kann. Mit Beginn der Einschränkungen durch die Ausbreitung des Corona Virus in Deutschland wurde auch seitens der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis ein umfangreiches Abstands- und Hygienekonzept, besonders für den Einsatzfall, entwickelt. Dies soll einer möglichen Ausbreitung der Krankheit COVID-19 und somit einem Ausfall großer Teile der Mannschaft, auch durch dann greifende vorsorgliche Quarantänemaßnahmen, entgegenwirken. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden dann bereits Anfang März die im letzten Jahr geplanten regelmäßigen Übungstermine für 2020 bis auf weiteres ausgesetzt. Um in dieser Situation den Übungsbetrieb, wenn auch in einem deutlich reduzierten Umfang, aufrechtzuerhalten, hat man sich im Löschbezirk Lisdorf recht früh dazu entschlossen, einzelne Themengebiete auch in digitaler Form anzubieten. So wurde zum Beispiel von Thorsten Bernard ein digital-ausfüllbarer Fragebogen im PDF-Format zum Thema technische Hilfe erstellt, der die wichtigsten Konzepte zu diesem Thema auffrischen und vertiefen soll.
Mit etwas mehr benötigter Vorlaufzeit wurde über ein Videokonferenzsystem ein Online-Planspiel nach dem Vorbild der kostenlosen Onlinetrainingseinheiten von Feuerwehrhandwerk, einem Anbieter von Aus- und Fortbildungen im Bereich der Feuerwehr, erarbeitet. Im Unterschied zu diesen Vorlagen wurde ein komplett eigenes Szenario aus dem Einsatzbereich des Löschbezirks erarbeitet. Dazu dienten Abbildungen eines bekannten Wohnhauses, die aufwendig mit Animationen angereichert, ein Brandgeschehen innerhalb des Gebäudes simulierten. Sowohl die eigenen (LF 20/30, HLF 10), als auch die Fahrzeuge des Löschbezirks Innenstadt (TLK 23/12, LF 16/20) wurden virtuell mit einbezogen, um einen möglichst nahen Bezug zu einer realen Lage herzustellen. Im Zuge der Online-Übung wurde dieses fiktive Einsatzszenario dann unter der Moderation des Übungsleiters Christoph Jenal mit allen Teilnehmern sehr diszipliniert und mit konstruktiven Diskussionen abgearbeitet. Dabei wurden von der Alarmierung, über die Positionierung der Fahrzeuge, der ersten Lageerkundung, die Abgabe von Befehlen bis hin zu weiterführenden Maßnahmen alles in das Übungsszenario mit einbezogen, um auch ein möglichst realitätsnahes Abarbeiten der Situation zu simulieren. Nach zweieinhalb Stunden konnte das Planspiel erfolgreich beendet werden.
Weitere digitale Lerninhalte zu diversen Themengebieten in Form von Webinaren oder Online-Quizze sind zurzeit in Arbeit. Sobald es die Situation wieder erlaubt, soll auch der gemeinsame praktische Übungsbetrieb wieder aufgenommen werden.