Aktuelles
Realbrandausbildung im Nachbarland
11 Atemschutzgeräteträger aus dem Lbz Innenstadt zur Heißausbildung in Luxemburg
Elf Atemschutzgeräteträger des Saarlouiser Löschbezirks Innenstadt absolvierten eine Realbrandausbildung in Wasserbillig. In der Regionalen Atemschutz-Geräte-Träger Ausbildungsanlage Luxemburg, kurz R.A.G.T.A.L., werden Feststoffbrände ausgebildet - mit Feuer statt mit Gas. Das Resultat: Wesentlich höhere Temperaturen, starke Verrauchung und letztlich realistische Bedingungen.
Nach einer allgemeinen Sicherheitseinweisung ging es für die Feuerwehrleute im ersten Schritt in die Rauchgasdurchzündungsanlage. Hier wurde nicht nur die Hitze, die durch ein Feuer entsteht verdeutlicht, sondern auch die Geräuschkulisse eines Feststoffbrandes. Das an Häufigkeit und Intensität zunehmende Knacken ist ein gutes Zeichen für einen größer werdenden Brand. Ein Atemschutztrupp, so die Ausbilder, muss die Lage mit allen Sinnen erfassen, um richtig zu reagieren. Entsprechend wurde auch das Verhalten der Rauchgasschichten und wie man sie deutet, um Hinweise auf eine mögliche Durchzündung zu erhalten, eingeübt. Ob pulsierend oder fließend, die Zeichen für eine Rauchgasdurchzündung konnten die Feuerwehrleute unter kontrollierten Bedingungen studieren. Gerade hierbei zeigte sich eindrucksvoll, dass durch das Verfeuern von Holzpaletten ein äußerst einsatznahes Brandverhalten simuliert werden kann. Aber auch die Auswirkungen eines übermäßigen Löschmitteleinsatzes auf die Temperatur konnten am eigenen Leib erlebt werden. Das Highlight war natürlich die kontrollierte Rauchgasdurchzündung, ein Erlebnis, das man nur unter Übungsbedingungen haben möchte.
Zum Abschluss des ersten Übungsblockes ging es truppweise in die inzwischen wieder neubefeuerte Rauchgasdurchzündungsanlage zur Menschenrettung. Trainiert wurde das richtige Verhalten beim Öffnen der Tür, das Lesen der Rauchschicht, das Beobachten der Situation und richtige Reagieren auf plötzliche Veränderungen während der Menschenrettung sowie der richtige Löschmitteleinsatz bei der Brandbekämpfung.
Nach der Mittagspause ging es in die eigentliche Brandsimulationsanlage, ein modulares System aus mehreren Schiffscontainern, die ebenfalls mit Holzpaletten befeuert werden und sich über zwei Etagen verteilen. Angenommene Lage für die Trupps war ein Kellerbrand mit vermisster Person. Unter Vornahme eines C-Hohlstrahlrohres ging es für jeweils einen Trupp und einen Ausbilder pro Übung in die dunkel verrauchten und heißen Räume. Besonderen Wert legten die Ausbilder hierbei neben dem richtigen Absuchen der Räumlichkeiten sowie der Rückmeldung über den Standort des Trupps auf das Schlauchmanagement. Nach dem Absuchen des 'Erdgeschosses' musste eine enge Kellertreppe mit kurzen Stufen absolviert werden. Im 'Keller' nahm die Hitze erneut zu, aber auch die Geräuschkulisse deutete darauf hin, dass man dem Brand näher kam. Im Keller wurde schließlich ein Dummy gefunden, der von den Trupps über die Kellertreppe ins Erdgeschoss und schließlich aus dem Brandobjekt gerettet werden musste. Danach ging es wieder zurück zum weiteren Absuchen und schließlich der Brandbekämpfung. Auch hier legten die Ausbilder größten Wert auf das Lesen des Rauchs und die daraus resultierende richtige Löschtaktik. Nach dem Einsatz folgte die Nachbesprechung im Trupp mit dem begleitenden Ausbilder.
Für alle Teilnehmer war der Tag bei RAGTAL nicht nur ein Erlebnis, sondern vor allem äußerst lehrreich. Ob erfahrener Geräteträger oder erst frisch aus dem Lehrgang, jeder nahm etwas für die weitere Arbeit als Atemschutzgeräteträger mit, das in jedem Einsatz wichtig sein wird. Unser besonderer Dank gilt den tollen Ausbildern der RAGTAL, die nicht nur mit Feuer und Flamme, sondern vor allem Begeisterung bei der Sache waren. Natürlich möchten wir auch all denjenigen danken, die diese Ausbildung im Vorfeld und mit ihrer Arbeit danach ermöglicht haben und dafür sorgten, dass wir nach der Rückkehr aus Luxemburg schnell wieder einsatzbereit sein konnten.