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Geschichte des Löschbezirks Innenstadt |
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1682 | Die Ritterschaft
des Hl. Sebastianus wird durch eine Verordnung Ludwigs XIV vom Nachbarort Wallerfangen in
die im Aufbau befindliche Stadt Saarlouis verlegt. Sie bilden eine Kompanie von 50 Mann und sind dazu verpflichtet den Gottesdienst "verherrlichen" zu helfen und "insbesondere bei Feuersbrünsten hilfreiche Hand zu reichen". |
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1717 | Eine Feuerlöschkompanie (Compagnie pour le service d'incendie) besteht. | |
2.3.1791 | Im Zuge der
französischen Revolution löst ein Dekret sämtliche Zünfte und Bruderschaften, die auch
für den Brandschutz zuständig waren, auf. Ein Feuerreglement der Polizeiverwaltung der Stadt organisiert den Brandschutz indem die Bürger zu bestimmten Hilfeleistungen verpflichtet werden. |
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vor 1811 | Die Stadt besitzt
vier große und drei kleine Feuerpumpen, acht große Leitern und 16 große Haken, die auf
die vier Sektionen der Stadt aufgeteilt sind. Die Löschkompanie besteht aus 76 Mann, vorwiegend aus Zimmerleuten, Maurern, Eisengießern, Schornsteinfegern und Arbeitern. |
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1811 | Das Geburtsjahr
der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis. Kurz nach einem in dem Nachbarort Fraulautern ausgebrochenen großen Brand, wird auf Beschluss des Magistrats der Stadt Saarlouis die bestehende Feuerlöscherkompanie, unter Genehmigung des Präfekten Vaublanc, durch den Oberbürgermeister Reneauld neu organisiert. Sie besteht nach Reneauld "aus 60 Mann, die aus den Bürgern jeder Profession, die guten Willens, starken Körperbaus und lobenswerter Aufführung sind, gewählt wurden", also auf rein freiwilliger Basis. Die Neubildung geht auch auf ein zur gleichen Zeit erlassenes Dekret Napoleons zurück, das für ganz Frankreich gültig ist und das sowohl den obligatorischen Feuerschutz als auch eine militärisch organisierte Feuerwehr vorschreibt. Die Saarlouiser Kompanie trägt hellblaue Uniformen mit weissen Kaschmir-Hosen und -Westen. Offiziere tragen als Rangabzeichen goldene Epauletten. Die Bewaffnung der Mannschaft -Grenadiere genannt- besteht aus Musketen und Seitengewehren. Die Kompanie besteht aus: einem Hauptmann, einem Leutnant, einem Sergent-Major, einem Furier, fünf Sergenten, acht Korporalen und 43 Grenadieren. Die Fahne von 1811 zeigt einen Lorbeerzweig unterhalb eines französischen Feuerwehrhelms mit gekreuztem Beil und Pickel. |
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1814 | Die Stadt wird
wegen der preußischen Bedrohung in den Belagerungszustand versetzt. Zur Verteidigung wird u.a. die 60 Mann starke und bewaffnete Kompanie der Pompiers aufgeboten. |
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1815 | Die Kompanie der
"Sapeurs Pompiers" hat eine Stärke von 54 Mann. In der Stadt befinden sich vier große Feuerpumpen, eine kleine Zugpumpe, zwei kleine Tragpumpen, acht große Leitern, 14 große Haken und 255 lederne Feuereimer. |
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1816 | Die nunmehr
preußisch gewordene Saarlouiser Löschkompanie wird entwaffnet, 66 Musketen werden
abgegeben. Das Tragen der bisherigen Militäruniformen wird verboten. Die "Compagnie des Sapeurs et Pompiers de Sarrelouis" hat unter Hauptmann Michel Kraut eine Stärke von 73 Mann. |
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30.8.1816 | Die Bezirksregierung in Trier lobt die ganze Löschkompanie, besonders die Wehrmänner Franz und Reiser wegen ihres Einsatzes bei einem Brand in Fraulautern. | |
1817 | Die Löschkompanie erhält für einen Brandeinsatz in Roden abermals ein Lob. | |
1820 | Das größte Lob erhält die Löschkompanie anlässlich ihres Einsatzes bei einem Großbrand in Roden am 24.4.1820, bei dem in kurzer Zeit 130 (!) Häuser abbrennen. König Friedrich-Wilhelm III verleiht den beiden Leutnants Bäckermeister Chartenes und Glasermeister Notty das Ehrenzeichen zweiter Klasse. | |
1830 | Die Kompanie hat unter Hauptmann Georg Beaumont eine Stärke von 42 Mann. | |
4.7.1833 | Georg Beaumont, Hauptmann der Feuerwehr, bittet den Bürgermeister um eine Uniformierung der Löschmannschaften. | |
1834 | Die Stärke der Kompanie unter Beaumont beträgt 50 Mann. | |
1835 | Als Uniformen werden einfache Blusen beschafft. | |
1840 | Die Löschkompanie
ist 40 Mann stark. Da sie überwiegend aus armen Handwerkern besteht, bittet die Stadt den Landrat um einen Uniform-Zuschuss. An Löschgeräten sind drei Feuerspritzen, zwei Handspritzen, 250 Feuereimer, 12 Haken, 11 Leitern, sechs Äxte und vier Kreuzhacken vorhanden. |
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1841 | Eine Spende der
Aachener-Münchener Feuerversicherungsgesellschaft ermöglicht eine Uniformierung, wie sie
der Feuerwehr durch die Polizei-Abteilung des Ministeriums des Innern, erlaubt und
vorgeschrieben worden ist: blaue Uniform-Fracks mit schwarzem Kragen und Ärmelaufschlägen mit karmesinroten Vorstößen, kupferne Knöpfe mit dem preußischen Adler und auf den Schößen eine aufgenähte Flamme. Als Kopfbedeckung dient eine blaue Mütze mit schwarzen Samtstreifen, karmesinroten Vorstößen und einem aufgenähten Messingschild mit zwei Äxten. Die Führung eines Seitengewehrs wird erlaubt. Als Abzeichen tragen die Unteroffiziere am Kragen aufgenähte Granaten, die Offiziere Schulterstücke, einen Degen ohne Portepee und einen Hut ohne Kordon. Die Kompanie unter dem Goldschmied Georg Beaumont hat eine Mannschaftsstärke von 46 Mann. |
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1842 | Titularbischof
Monseigneur Berwanger (* 1795 in Saarlouis) schenkt der Feuerwehr eine neue Fahne. Diese zeigt auf der einen Seite das Bild des Hl. Remigius, auf der anderen das Stadtwappen. |
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20.7.1846 | Das Tragen von ledernen Artillerie-Helmen (Pickelhauben mit Kugel-Spitze) wird erlaubt. | |
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Zwei Pompiers in der ab 1846 getragenen Uniform |
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1846, Dezember |
Das erste
Musikkorps der Feuerwehr Saarlouis wird unter dem Musikmeister Friedrich Groskop
gegründet. Die Stärke der Löschkompanie beträgt unter Hauptmann Lindner 38 Mann. |
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1847 | Die Löschkompanie besteht aus 50 Mann. | |
11.9.1853 | Math. Beaumont wird Chef der Kompanie. | |
3.11.1856 | Die abgetragenen Frack-Röcke dürfen durch den neuen Waffenrock ersetzt werden. Die Mannschaften können Achselklappen, die Unteroffiziere Tressen tragen. | |
6.3.1858 | Der Stadtrat beschließt, der Löschkompanie "50 Reichstaler als Gratifikation zu überlassen, wenn der für 1858 für Unterhalt der Löschgeräte vorgesehene Kredit dieser Summe übrig bleibt." | |
20.7.1866 | Der Premierleutnant Andreas Fine wird zum Ehrenhauptmann und der 2. Leutnant Nik. Stein zum stellvertretenden Hauptmann gewählt. | |
29.8.1866 | Der Kaufmann Eugen Cordier wird Kompanieführer. | |
1870 | Infolge der
Mobilmachung werden viele Feuerwehrmänner zum Kriegsdienst einberufen. Die Offiziere der Löschkompanie bilden eine Hilfslöscherkompanie. Alle nicht wehrfähigen Bürger der Stadt werden zu diesem Hilfsdienst herangezogen. |
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1872 | Die Lederhelme
werden durch Messinghelme ersetzt. Das Inventar der Wehr besteht u.a. aus 3 Wagenspritzen, einer kleinen Fahrspritze, einer Hand- und Tragspritze (letztere unbrauchbar), 250 Feuereimer (75 unbrauchbar), 12 Feuerhaken, vier Dachleitern, sechs große Leitern, vier Gesimsleitern, eine Steigleiter mit sechs Aufsätzen, einem Rettungssack. |
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16.7.1881 | Seb. Egloff wird durch eine Bürgerversammlung im Saalbau zum Chef und Branddirektor der Wehr gewählt und ernannt. | |
1881, September | Eine Reorganisation der Wehr -u.a. wegen des großen Brandes der Ludwigskirche von 1880- wird in die Wege geleitet. Die Löschgeräte werden vermehrt, der Mannschaftsbestand auf 150 erhöht. Die Kosten betragen 4.000 Mark. | |
1884 | Branddirektor
Egloff aus Saarlouis wird Erster Vorsitzender des neu gegründeten Verbandes der
freiwilligen Feuerwehren des Kreises Saarlouis. Er führt den Titel des Kreisbranddirektors. |
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13.6.1892 | Branddirektor Egloff legt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. | |
25.11.1893 | Der bisherige
stellv. Branddirektor Peter Grim wird zum Chef der Wehr und Adolf Hetzler zum Schriftwart
gewählt. Zugleich wird Grim Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes und Hetzler dessen Schriftführer. |
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26.6.1894 | Nach den neuen Statuten ist von nun ab der Schriftwart auch stellvertretender Branddirektor. | |
7.12.1894 | Die Wehr beteiligt sich an der Beerdigung des letzten Kommandanten von Saarlouis, des Generalmajors Wier. | |
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Mannschaft und Gerät im Jahre 1894 |
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31.12.1894 |
Die Stärke der
Feuerwehr beträgt 127 Mann. An Löschgeräten sind u.a. vorhanden: eine Saug- und Druckspritze mit Zubehör, drei Druckspritzen, zwei kleine Handspritzen, neun Hydranten, ein Wasserreservoir, drei Wasserwagen, 163 Ledereimer, 50 Hanfeimer, sechs Mistgabeln mit Stiel. Die Wehr ist seit diesem Jahr Mitglied im Feuerwehrverband der Rheinprovinz. |
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1895 | Die städtische Feuerwehr besteht aus 130 Mitgliedern. | |
22.-24.8.1896 | Feier des
85-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis Die Wehr hat einen Personalbestand von 127 Mann. |
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1898 | Die Gesamtstärke der Feuerwehr beträgt 106 Mann. | |
2.1.1899 | Wiederwahl von Branddirektor Peter Grim | |
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