Geschichte

Die Entwicklung der Uniformierung im Löschbezirk
Saarlouis-Innenstadt
oder
„St. Florians bunter Rock“
1811 - 1961

(Teil 2)

 
1872

Die Lederhelme werden durch Messinghelme ersetzt.

Spätestens seit 1894, aus der Zeit liegt ein Mannschaftsfoto vor, wurde die nebenstehende Uniform getragen.
Zweireihiger Rock mit Stehkragen, die Farbe der Hose variierte – es wurden wohl vorwiegend dunkle Zivilhosen getragen – vereinzelt auch gemusterte Exemplare !?

 
Ausschnitte eines Mannschaftsbildes aus dem Jahre 1894  

Die Führung, erkenntlich an den Helmbüschen, ein Hornist sowie ein Mann mit Fahne/Laterne zur Kennzeichnung der Einsatzleitung (!)

  Standartenträger  
   

Das Musikkorps, die Musiker tragen sog. „Schwalbennester“ an den Oberarmen

 

Mitglieder der Löschmannschaft

 
 
Mit „Cabinets-Ordre vom 30.7.1900“ ist die Uniformierung für die „polizeilich anerkannten freiwilligen Feuerwehren und Pflichtfeuerwehren“ in Preußen geregelt worden.

Die folgenden Dienstgrad-(Chargen-) Abzeichen wurden eingeführt:

1: Emblem für die Chargenabzeichen. Es wird heute noch im Saarland auf den Kragenspiegeln und früher als Mützenabzeichen getragen.

4 oder IV: Führer kleiner freiwilliger oder Pflichtfeuerwehren, welche nicht mindestens einen vollständigen Löschzug stark sind, Chargierte größerer Feuerwehren, welche über den beiden unteren, durch Sparren auf dem linken Oberarm gekennzeichneten Chargen stehen und als Zeugwarte oder in ähnlicher Funktion gewissermaßen Feldwebelrang einnehmen.

3 oder III: Chargierte, die mindestens einen vollständigen Löschzug befehligen und demzufolge nach dem Brauche der Feuerwehren als Offiziere angesehen werden.

2 oder II: Chargierte, die den zum Tragen der Achselstücke 3 oder III berechtigten Funktionären übergeordnet sind
1 und I : Amtliches Feuerwehrabzeichen aus weißem Metall (4 cm Durchmesser) für die Mitglieder aller polizeilich anerkannten freiwilligen und Pflichtfeuerwehren und Chargen-(Dienstgrad-) Abzeichen für die unteren Chargen der uniformierten freiwilligen und Pflichtfeuerwehren.

Das amtliche Feuerwehrabzeichen wird bei den nicht uniformierten Wehren auf einer um den linken Oberarm zu befestigenden Armbinde, die bei den freiwilligen Wehren mit schwarzweißer Schnur eingefasst ist, getragen.

Bei den uniformierten Wehren wird das Feuerwehrabzeichen von den Mannschaften und unteren Chargen auf dem linken Oberarm getragen. Die unter demselben befindlichen Chargenabzeichen bestehen aus einem bzw. zwei – 1 cm von einander entfernten - nach oben geöffneten Sparren aus karmesinrotem Tuch mit 1 ½ cm breiten und 10 cm langen Schenkeln. Die Wehrmänner der freiwilligen Wehren tragen unter dem Feuerwehrabzeichen einen Sparren von schwarz-weißer Plattschnur, nach oben geöffnet und mit 10 cm Schenkellänge; die Chargierten der freiwilligen Wehren führen dieselbe Plattschnur am unteren Rande des Chargenabzeichens.
 

 

Fotos aus dem Jubiläumsjahr 1911 zeigen einen einreihigen Rock nach militärischem Schnitt, für Mannschaften ohne farbige Kragen und Aufschläge. Die Dienstgradabzeichen der Mannschaften werden auf dem linken Oberarm getragen. Dazu trägt man Lederhelme mit Wappenschild und Metallkamm, schwarze Hose, Steigergurte rot-schwarz-rot gestreift.

 
 
Feuerwehroffiziere tragen 1911 einen einreihigen Rock mit schwarzen Ärmelaufschlägen und Kragen. Wie beim Militär werden Blankwaffen getragen. Es handelt sich um Schleppsäbel, die an einem Unterschnallkoppel mit Trage- und Schleppriemen getragen werden.
Als Kopfbedeckung dient eine Pickelhaube.
 

Adolf Hetzler in der Uniform des Branddirektors der Feuerwehr Saarlouis.

Er trägt eine Offizierspickelhaube mit langer Spitze und einen Kinnriemen mit Schuppenketten.

Der dunkelblaue einreihige Rock ist mit schwarzen, rot paspelierten Aufschlägen versehen.

 
Spielmannszug im Jahre 1911 anlässlich des Festumzuges zum hundertjährigen Bestehen der Feuerwehr.

An den linken Unterarmen werden Streifen in unterschiedlicher Anzahl getragen. Es könnte sich hierbei um Dienstaltersstreifen handeln.
 
Diese Aufnahme entstand während der Übergabe der neuen Kreismotorspritze im Jahr 1923.
Man sieht links Männer in Röcken mit schwarzen Kragen und Ärmelaufschlägen sowie Schirmmützen.
Daneben Mannschaften in Röcken neuerer Art, Lederhelmen mit Kamm und Steigergurten.
 
Zusammengestellt von Brandmeister Bertram Weiter

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